Abschnitt III

DIE HOCHZEIT - GETRENNTE WERDEN VEREINIGT

HOHELIED 3,6 - 5,1a

Der Blick geht von Jerusalem aus in die Wüste. Es naht Salomos Sänfte mit Sulamith. Er hat sie für die Hochzeitsfeier abgeholt und zieht heimwärts nach Jerusalem. Nach der Trennung der Verlobungszeit geht es jetzt ans Heiraten.

Hohelied 3,6 Wer ist die, die da heraufkommt von der Wüste her wie Rauchsäulen, duftend von Myrrhe und Weihrauch, von allerlei Gewürzpulver des Krämers? 7 Siehe da, Salomos Sänfte: Sechzig Helden rings um sie her von den Helden Israels. 8 Sie alle führen das Schwert, sind geübt im Krieg; ein jeder hat sein Schwert an seiner Hüfte, zum Schutz vor dem Schrecken in den Nächten. 9 Der König Salomo hat sich ein Prachtbett gemacht von dem Holz des Libanon. 10 Seine Pfosten hat er aus Silber gefertigt, seine Lehne aus Gold, seinen Sitz aus Purpur; das Innere ist kunstvoll gestickt, aus Liebe, von den Töchtern Jerusalems. 11 Kommet heraus, Töchter Zions, und betrachtet den König Salomo mit der Krone, mit welcher seine Mutter ihn gekrönt hat am Tage seiner Vermählung und am Tage der Freude seines Herzens!
Hohelied 4,1 Siehe, du bist schön, meine Freundin, siehe, du bist schön: Deine Augen sind Tauben hinter deinem Schleier. Dein Haar ist wie eine Herde Ziegen, die an den Abhängen des Gebirges Gilead lagern. 2 Deine Zähne sind wie eine Herde geschorener <Schafe>, die aus der Schwemme heraufkommen, sie alle gebären Zwillinge, und keines unter ihnen ist unfruchtbar. 3 Deine Lippen sind wie eine karmesinrote Schnur, und dein Mund ist formvollendet. Wie das Schnittstück eines Granatapfels <schimmert> deine Schläfe hinter deinem Schleier. 4 Dein Hals ist wie der Turm Davids, der rund gebaut ist: Tausend Schilde hängen daran, alles Schilde der Helden. 5 Deine beiden Brüste sind wie ein Zwillingspaar junger Gazellen, die unter den Lilien weiden. 6 Wenn der Tag zu Ende geht und die Schatten fliehen, will ich zum Myrrhenberg hingehen und zum Weihrauchhügel. 7 Du bist ganz und gar schön, meine Freundin, und kein Makel ist an dir. 8 Mit mir vom Libanon herab, <meine> Braut, mit mir vom Libanon sollst du kommen; vom Gipfel des Armana herab sollst du steigen, vom Gipfel des Senir und Hermon, von den Lagerstätten der Löwen, von den Bergen der Panther. 9 Du hast mir das Herz geraubt, meine Schwester, <meine> Braut; du hast mir das Herz geraubt mit einem deiner Blicke, mit einer Kette von deinem Halsschmuck. 10 Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, <meine> Braut; wie viel besser ist deine Liebe als Wein, und der Duft deiner Salben als alle Gewürze! 11 Honigseim träufeln deine Lippen, <meine> Braut; Honig und Milch ist unter deiner Zunge, und der Duft deiner Gewänder wie der Duft des Libanon. 12 Ein verschlossener Garten ist meine Schwester, <meine> Braut, ein verschlossener Born, eine versiegelte Quelle. 13 Was dir entsprosst, ist ein Lustgarten von Granatäpfeln nebst edlen Früchten, Hennasträuchern nebst Narden; 14 Narde und Safran. Würzrohr und Zimt, nebst allerlei Weihrauchgehölz, Myrrhe und Aloe nebst allerbesten Gewürzen. 15 <Du bist> eine Gartenquelle, ein Brunnen lebendigen Wassers, und Bäche, die vom Libanon fließen. 16 Wach auf, Nordwind, und komm, Südwind: durchwehe meinen Garten, lass fließen seine Wohlgerüche! Mein Geliebter komme in seinen Garten und esse seine köstlichen Früchte.
Hohelied 5,1a Ich gehe in meinen Garten, meine Schwester, <meine> Braut, pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, esse meine Wabe samt meinem Honig, trinke meinen Wein samt meiner Milch.