5,1a Ich gehe in meinen Garten, meine Schwester, <meine> Braut, pflücke meine Myrrhe samt meinem Balsam, esse meine Wabe samt meinem Honig, trinke meinen Wein samt meiner Milch.
Salomo nimmt ihre Einladung an. Jetzt, wo er weiß, dass sie bereit ist, ihn eintreten zu lassen, geht er in seinen Garten und pflückt und isst und trinkt. Er kostet sie völlig aus. Er will sie ganz vernaschen (Honig), sich an ihr sättigen (Milch) und berauschen (Wein).
Tipp: Passt als Ehepaar auf, dass eure Sexualität nicht zur Routine wird. Genuss gedeiht nicht, wenn man sich immer zur selben Zeit auf die immer selbe Weise, womöglich noch unter Zeitdruck, begegnet. Beschenkt euch regelmäßig ganz bewusst mit Momenten geplanter, genussvoller Zweisamkeit. In unsere „Instant-Gesellschaft“, in der Qualität oft dem Diktat der Geschwindigkeit zum Opfer fällt, bleibt auch die „Zeit fürs Umarmen“ (Prediger 3,5) in zu vielen Ehen auf der Strecke. „Quickies“, zwischendurch aus Leidenschaft eingeschoben, haben ihre eheliche Berechtigung wie ein Fast-Food-Hamburger vor dem Kinobesuch; nur kann man allein davon auf Dauer nicht leben (s.a. Exkurs: Über die Wichtigkeit der „Zeit zu zweit“).
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