4,10 Wie schön ist deine Liebe, meine Schwester, <meine> Braut; wie viel besser ist deine Liebe als Wein, und der Duft deiner Salben als alle Gewürze!
Wir sind auf dem Weg zum „Garten“. Was jetzt kommt, ist eine Beschreibung des Vorspiels. Küssend genießt Salomo seine Braut und beschreibt, wie sehr ihm ihre Liebe gut tut und ihn entzückt.
Sulamith hatte in Hohelied 1,2 denselben Vergleich gewählt. Wenn Hohelied 1,2 als Prolog zeitlich nach der Hochzeitsnacht anzusiedeln ist, dann sehen wir bei Sulamith eine Entwicklung. Jetzt schweigt sie noch, aber ihre Liebe als Ehefrau entfaltet sich in dieselbe Tiefe wie die ihres Geliebten. Und vergessen wir nicht: Hier geht es um Liebe mit einem stark sexuellen Unterton! Salomo redet hier als Mann, der „Liebe“ sagt, während seine Hände über ihren Körper gleiten, seine Nase ihren Duft einatmet und seine Lippen die ihren küssen. Und wenn Männer in solchen Situationen von „Liebe“ reden, meinen sie „Sex“.
An Ehemänner: Wie viel Freude hat deine Frau am gemeinsamen Sex? Woran machst du dein Urteil fest?
Die Gewürze sind Balsamöle, also pflanzliche Sekrete des Balsambaums und anderer Balsampflanzen. Es handelt sich um mehr oder weniger dickflüssige, sirupartige Gemische von Harzen und ätherischen Ölen mit einem charakteristischen Geruch.
Auch diesen Vergleich greift Sulamith im Prolog, Hohelied 1,3, wieder auf. Noch ist sie ängstlich-zurückhaltend, wartet ab, wie sich die Hochzeitsnacht entwickelt, aber wir wissen schon, dass Salomo seine „Sache“ gut macht und Sulamith am Ende so hingerissen von ihm ist, wie er von ihr.
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