Abschnitt VII

EPILOG - DIE MACHT DER ERSTEN LIEBE

HOHELIED 8,5-14

Wir sind im letzten Abschnitt des Hohelieds angekommen. Salomo und Sulamith haben uns gezeigt, was es heißt, ein gutes Fundament für eine leidenschaftliche Ehe zu legen, die Beziehung zu genießen und auch in Momenten der Entfremdung „am Ball“ zu bleiben.
Die Frage, mit der uns der Prolog entlassen hat, ist beantwortet. Wir wissen jetzt, was es braucht, um eine glückliche und tiefe Ehe zu führen. Das Geheimnis der Salomo-Sulamith-Beziehung, bedingungslose Liebe, die nie aufhört, den Partner als ein Wunder zu sehen, als ein Geschenk Gottes, und ihn als solches zu genießen, dieses Geheimnis haben wir nun verstanden. Der vor uns liegende Epilog fügt zu diesem Thema noch ein paar wichtige Details hinzu. Er zeigt uns, woher solche Liebe ihre Kraft gewinnt, wie sie nur im Rahmen gelebter Verantwortung (Familie, Freundschaft) gedeihen kann und dass sie immer ein Geschenk sein muss.
Am Ende des Abschnitts können wir Liebe definieren: Liebe ist uneigennützige Sehnsucht nach tiefer Beziehung. Alles was dazu dient, Beziehung zu bauen, zu bewahren und zu vertiefen ist „Liebe“.

Hohelied 8,5Wer ist sie, die da heraufkommt von der Wüste her, sich lehnend auf ihren Geliebten? Unter dem Apfelbau habe ich dich geweckt. Dort hat deine Mutter dich zur Welt gebracht, dort hat sie Wehen gehabt, die dich geboren. 6 Lege mich wie einen Siegelring an dein Herz, wie einen Siegelring an deinen Arm! 7 Große Wasser vermögen nicht, die Liebe auszulöschen, und Ströme überfluten sie nicht. Wenn ein Mann allen Reichtum seines Hauses für die Liebe geben wollte, man würde ihn nur verachten. 8 Wir haben eine Schwester, eine kleine, die noch keine Brüste hat; was sollen wir mit unserer Schwester tun an dem Tage, da man um sie werben wird? 9 Wenn sie eine Mauer ist, so wollen wir eine Zinne von Silber darauf bauen; und wenn sie eine Tür ist, so wollen wir sie mit einem Zedernbrett verschließen. 10 Ich bin eine Mauer, und meine Brüste sind wie Türme; nun <aber>bin ich in seinen Augen wie eine, die Frieden anbietet. 11 Salomo hatte einen Weinberg zu Baal-Hermon; er übergab den Weinberg den Hütern: ein jeder sollte für seine Frucht tausend Silberschekel bringen. 12 Mein eigener Weinberg ist vor mir; die Tausend <Silberschekel> sind dein, Salomo, und zweihundert seien den Hütern seiner Frucht. 13 Bewohnerin der Gärten, während die Gefährten auf deine Stimme horchen; lass mich hören: 14 Enteile, mein Geliebter, und sei gleich einer Gazelle oder einem jungen Hirsch auf den duftenden Bergen!