2,14 Meine Taube im Geklüft der Felsen, im Versteck der Felswände, lass mich deine Gestalt sehen, lass mich deine Stimme hören; denn deine Stimme ist süß und deine Gestalt anmutig.

Wunderbar, wie Salomo mit Sulamith umgeht! Das Bild der Taube beschreibt Unnahbarkeit, Schüchternheit, Ängstlichkeit und Vorsicht. Sulamith ist keine Jeanne d’Arc, die furchtlos und tapfer, mit dem Schwert in der Hand, an der Spitze eines Heeres in die Schlacht reitet. Deshalb nähert Salomo sich ihr mit Einfühlungsvermögen und respektiert ihre Schutzbedürftigkeit. Ohne Zwang lockt er sie heraus. Sie darf das „schwächere Gefäß“ (1Petrus 3,7) sein und Salomo geht rücksichtsvoll auf sie ein. Sie darf den Zeitpunkt bestimmen, an dem sie sich zeigt. Salomo setzt weder männliche Härte noch königliche Autorität ein, um Sulamith zu manipulieren. Wenn sie herauskommt, dann um ihn und mit ihm den Frühsommer zu genießen.

An Ehemänner: Bittest du deine Frau um Vergebung, wenn du zu hart mit ihr umgegangen bist? Wenn nein, warum nicht? Ist es Uneinsichtigkeit, Stolz oder Scham?