Sprüche 21,2
Jeder Weg eines Mannes erscheint gerade in seinen Augen,
aber der Herr beurteilt Herzen1).
Immer wieder betonen die Sprüche, dass Gott es ist, der die Herzen (= das Denken) der Menschen kennt (Sprüche 15,11; 17,3; 24,12). Der einzelne Lebensweg ist in den Augen dessen, der ihn geht, gerade, d.h. moralisch in Ordnung. Aber diese Einschätzung ist gefährlich, weil sie leicht nur in seinen Augen richtig sein kann. Unser Urteil über uns selbst ist nicht das entscheidende Urteil. So kann der Apostel Paulus sagen: „Ich beurteile mich aber auch selbst nicht. Denn ich bin mir selbst nichts bewusst, aber dadurch bin ich nicht gerechtfertigt. Der mich aber beurteilt, ist der Herr.“ (1Korinther 4,3b.4) Sprüche 21,2 ermutigt zur Selbstprüfung und zur kritischen Distanz zu meinem Ergebnis – vor allem dann, wenn es positiv ausfällt.
Wie beurteilst du dich und deinen Lebensweg? Neigst du dazu, dich zu positiv oder zu negativ zu sehen?
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