Sprüche 17,1

Besser ein trockener Bissen und Ruhe¹⁾ dabei
als ein Haus voller Opferfleisch und Streit.

Der Vers vergleicht zwei „Festmahle“. Auf der einen Seite gibt es nur trockenes Brot. Es reicht nicht einmal für Essig oder Öl, um den Bissen hinein zu tauchen, aber dieses armselige Essen wird in Ruhe eingenommen. Es gibt keinen Streit, keine schlechte Stimmung oder kein ,unangenehmes Schweigen. Man genießt das Wenige, was man hat, und freut sich aneinander.
Auf der anderen Seite steht das Haus voller Opferfleisch. Diese Familie ist wohlhabend und hat gerade ein Opfer gebracht²⁾. Aber obwohl die Begegnung mit Gott von Freude geprägt sein soll (5Mose 12,7.12), herrscht Streit. Der Vers beschreibt eine „religiöse“, aber in sich zerstrittene Hausgemeinschaft. Man tut fromm, aber die innerfamiliären Konflikte werden nicht gelöst und überschatten ständig das fröhliche Miteinander. Die Botschaft des Spruches ist simpel: Ein Mehr an Wohlstand darf nicht auf Kosten des Familienfriedens gehen³⁾. Kein Geld der Welt ist es wert, dass Streit und Zwietracht in eine Familie einziehen⁴⁾. Wichtiger als ein opulentes Mahl und Scheinheiligkeit sind Ruhe und Frieden.

Kennst du Beispiele für Familien, die satt, aber zerstritten sind? Hast du schon die Entscheidung getroffen, dass Wohlstand nicht wichtiger ist als ein friedvoller, fröhlicher Umgang miteinander? Was braucht es, damit Ruhe und Friede in eine Familie einziehen?