Sprüche 14,14

Sprüche 14,14

Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist,
und von dem, was in ihm ist, der gute Mann.

Zwei Prinzipien des Glücks werden in diesem Vers gegenübergestellt:

Auf der einen Seite steht der gute Mann. Er wird gesättigt von dem, was in ihm ist. Er ist wenig abhängig von den Umständen1), weil ewiges Leben als Lebensqualität in ihm ist. Jesus sagt dasselbe zu der Frau am Jakobsbrunnen: „Wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.„ (Johannes 4,14) Der gute Mann in den Sprüchen lebt nicht von seinen guten Taten, sondern wird erfüllt von seiner Gottesbeziehung. Der gute Mann liebt, weil er sich zuerst von Gott geliebt weiß (vgl. 1Johannes 4,19). Aus der Zufriedenheit einer in ihm erlebten und genossenen Gottesbeziehung heraus2), tut der Gläubige die Dinge, die Gott sich wünscht, und wird so der gute Mann.

Auf der anderen Seite steht der, der abtrünnigen Herzens ist. Er hat kein Interesse an Gott und am Guten (vgl. Psalm 53,3.4). Alles was ihm Erfüllung gibt, findet er auf seinen Wegen. Er braucht den Erfolg, den Kick von außen, um sich lebendig zu fühlen. Er braucht Anerkennung, ständig neue Erfahrungen und neue Ziele. Bleibt ihm der Fortschritt versagt, verliert das Leben seine Lebensqualität, manchmal vielleicht sogar seinen Sinn.

Welche Dinge deines Lebens sind es, die dir Lebenszufriedenheit schenken? Worüber freust du dich am meisten im Leben? Wie bringst du diese Freude zum Ausdruck?



1)
Und wahrscheinlich weiß er auch, wie man mit schwierigen Gefühlen richtig umgeht (vgl. Psalm 43,5).
2)
Meditation nimmt die Sehnsucht nach erlebter Innerlichkeit auf, aber sie überträgt dem Menschen die Verantwortung, in sich zu finden, was Gott ihm geben will. Und darum ist der meditative Weg ein Irrweg. Am Anfang steht immer die Einsicht, dass ich „arm im Geist“ (Matthäus 5,3) bin und gefüllt werden muss. Dabei ist es natürlich wichtig, darauf zu achten, dass mich nicht irgendein Geist erfüllt, sondern der Geist Gottes!