Sprüche 13,12
Lang hingezogenes Harren macht das Herz krank,
aber ein eingetroffener Wunsch ist ein Baum des Lebens.
Das Herz1) ist das Zentrum des Menschen, von dem physische, psychische und geistliche Impulse ausgehen. Warten macht das Herz krank, wenn es sich dabei um ein lang hingezogenes Warten (= Harren) handelt. Der Vers beschreibt nicht gespannte Vorfreude, sondern eine durch dauerhaft unerfüllte Sehnsucht entstandene Hoffnungslosigkeit. Hinter dem Begriff krank verbergen sich psychische und psychosomatische Auffälligkeiten, also Dinge wie Magenschmerzen, Depression, Bluthochdruck, Zorn usw.
Ein eingetroffener Wunsch macht den Wartenden lebendig. An die Stelle von Hoffnungslosigkeit tritt jetzt Lebensfreude und Zuversicht. Der Baum des Lebens ist hier ein Bild für Heilung2). Lebensfreude ist immer ein Vorgeschmack auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, wo Fröhlichkeit nicht mehr aufhört und wo alles Harren ein Ende findet.
Worin besteht die Weisheit dieses Verses? Er lässt uns einerseits begreifen, wie es Menschen geht, die lange einem Traum hinterherlaufen (z.B. einem Arbeitsplatz, einem Partner, einem Kinderwunsch). Andererseits verdeutlicht er die Kraft eines erfüllten Wunsches. Vielleicht ist Weisheit darin zu finden, dass wir unrealistische Träume erkennen müssen, bevor sie unser Herz krank machen, und uns regelmäßig beschenken3), um geistig und geistlich gesund zu bleiben.
Gibt es in deinem Leben einen unerfüllten Wunsch, der dich langsam krank werden lässt? Beschenkst du dich selbst immer wieder mit Lebensfreude?
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