Sprüche 12,10

Sprüche 12,10

Der Gerechte kennt die Bedürfnisse1) seines Viehes,
aber das Innere2) der Gesetzlosen ist grausam.

Gott als Schöpfer will seine Schöpfung bebaut und bewahrt wissen (1Mose 2,15). Tiere dürfen domestiziert, in der Landwirtschaft eingesetzt und gegessen werden, aber der Mensch darf sie nicht grausam behandeln (vgl. 5Mose 22,6.7; 25,4). Der Sabbat galt auch für das Vieh (2Mose 20,10).

Der Gerechte weiß, was seine Tiere benötigen und er gibt es ihnen. Er kümmert sich um ihre Bedürfnisse, weil er, wie der Gott, dem er folgt, barmherzig, mitfühlend und fürsorglich ist. Er will, dass es seinem Vieh gut ergeht.

Den Gesetzlosen fehlt dieser Antrieb. Ihr Umgang mit dem eigenen Vieh ist von Desinteresse und Grausamkeit geprägt. Sie sehen in dem Tier eine Maschine für den Profit und kein Lebewesen, das Gott wichtig ist.

Wie sollten Christen sich zu nicht artgerechter Tierhaltung positionieren? Wenn man das Vieh als Arbeitsmittel betrachtet, ist das Prinzip eines sorgsamen Umgangs auch auf nichttierische Werkzeuge übertragbar?



1)
W.: Seele, Leben.
2)
O.: Empfinden.