Sprüche 12,1

Wer Unterweisung liebt, liebt Erkenntnis;
und wer Zurechtweisung1) hasst, ist dumm.

Der Vers erinnert an den Prolog (Sprüche 1,1-7). Beim Umgang mit Weisheit geht es letztlich um Liebe. Entweder liebt der junge Mensch die Unterweisung oder die „Einfältigkeit„ (Sprüche 1,22). Mit der Liebe zur Unterweisung ist eine Liebe zur Erkenntnis verbunden, d.h. wer gern von erfahrenen Menschen lernt, hat die richtige Einstellung zum Wissen an sich. Wer Zurechtweisung hasst, d.h. sich nichts sagen lässt, alles besser weiß und sich für schlauer hält, der ist dumm. Man kann ein Leben nicht auf der Devise aufbauen: „Ich weiß schon alles! Mir kann keiner mehr etwas beibringen!2)

Woran sehe ich, ob ein Mensch Unterweisung liebt? Man sieht es an seinem Zeitplan und seiner Begeisterung. Wer keine Zeit für das Hören auf Gottes Wort bereitstellt und wer sich nicht an dem Gelernten freuen kann, der ist kein Liebhaber von Unterweisung und Erkenntnis. Was ich liebe, das macht mir Spaß und damit verbringe ich gern meine Zeit3).

Bist du im Umgang mit Unterweisung eher ein Liebhaber oder ein „dummer Junge„? Woran machst du deine Einschätzung fest?



1)
O.: Korrektur. Zurechtweisung kommt sehr oft in Verbindung mit Unterweisung vor. Die beiden Begriffe ergänzen einander insofern, als die Zurechtweisung den Schwerpunkt auf das Korrigieren einer falschen Position legt, während Unterweisung eher die Autorität beschreibt, von der die Belehrung ausgeht.
2)
Egal wie alt man ist!
3)
Und natürlich ist es auch hier so, dass mir das Lernen nicht immer Spaß macht. Manchmal braucht es Disziplin und gute Freunde, die mir beim Vorankommen helfen. Aber grundsätzlich sollten wir uns über die Schätze freuen, die wir in Gottes Wort finden. Jedes gute Gebot, jeder klare Hinweis auf das richtige Leben, jedes Vorbild und jeder biblische Ratschlag sind Gold wert. Sie geben uns, was Geld nicht kaufen kann.