Sprüche 11,9

Sprüche 11,9

Mit dem Mund verdirbt der Ruchlose1) seinen Nächsten,
aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.

Der Ruchlose redet und verdirbt mit Worten seinen (unwissenden) Nächsten. Als Menschen müssen wir unser Leben nach dem einrichten, was wir hören. Informationen prägen Entscheidungen. Wer auf Ruchlose hört, die ihm nicht die Wahrheit sagen, weil sie verführen wollen oder selbst Verführte sind (vgl. 2Timotheus 3,13), der kommt zu Fall.

Worte sind wie Fallen. Die Gerechten werden daraus befreit, weil sie Erkenntnis besitzen. Wer Gottes Wort kennt, kennt die Wahrheit, kann die Lüge benennen und von der Sünde frei werden (Johannes 8,31.32). Wer die Wahrheit nicht kennt, ist dazu verdammt, das für die Wahrheit zu halten, was ihm am Plausibelsten erscheint. Sein eigenes, begrenztes Wissen, sein menschliches Unterscheidungsvermögen und der Wahrheitsgehalt, der ihm zur Verfügung stehenden Informationen entscheidet dann über das Wohl und Wehe seines Lebens. Wer nicht durch die Lebenslügen des Zeitgeistes oder seiner Zeitgenossen zugrunde gehen will, liest besser die Bibel.

Kennst du in deinem Bekanntenkreis eine Person, die großen Schaden erlitten hat, weil sie auf den Rat eines Ruchlosen gehört hat? Was war der schlechteste Ratschlag, den du je bekommen hast? Kannst du heute darüber lachen oder ärgerst du dich noch darüber?



1)
Aus dem Mittelhochdeutschen: ruoch(e) = Sorgfalt, Bedacht, ruochelos = sorglos, unbekümmert. Definition: ruchlos = von niederen Motiven angetrieben und skrupellos handelnd. Gemeint ist ein Mensch, der Gott vergisst (Hiob 8,13), Schuld auf sich lädt (Hiob 17,8), sich über gottloses Treiben freut (Hiob 20,5) und Gott verachtet (Psalm 35,16).