Sprüche 11,7

Sprüche 11,7

Wenn ein gesetzloser Mann stirbt, wird <seine> Erwartung enttäuscht1),
und Hoffnung, die sich auf eigene Leistung stützt, [o. des Frevlers]2) geht nicht in Erfüllung3).

Jeder Mensch, der stirbt, tut das mit einer Erwartung. Es mag sein, dass nicht jeder an ein Leben nach dem Tod, ein Paradies o.ä. glaubt, aber die meisten Menschen haben eine neutrale bis positive Vorstellung vom Jenseits. Diese Erwartung wird, wenn ein gesetzloser Mann stirbt, enttäuscht, d.h. sie erweist sich als Unsinn, weil er nach dem Tod von Gott gerichtet wird.

Die Hoffnung der Bösen gründet sich auf ihre eigene Leistung, also auf das, was sie durch ihre Körperkraft, Finanzmittel oder soziale Stellung darstellen. In ihren Augen ist ihr Leben keine Niederlage, sondern eine sichere Grundlage für einen optimistischen Blick in die Zukunft. Und genau diese Hoffnung, darauf dass schon alles gut werden wird, geht bei ihnen nicht in Erfüllung.

Wie sicher bist du dir, dass du die Ewigkeit bei Gott verbringen wirst? Worauf gründet sich dein Urteil? Hast du völlig verstanden, dass du aus Gnade gerettet wirst oder versuchst du manchmal dem Kreuz ein paar verdienstliche Werke hinzu zu fügen?



1)
W.: zunichte.
2)
Es ist nicht klar, ob das Wort, das hier steht sich von dem Begriff „Stärke, Reichtum, Fruchtbarkeit“ (übersetzt mit eigene Leistung) ableitet oder von „Frevler, Bösen“. Beides geht, ohne dass man den Text verändern müsste, und macht auch Sinn. Ich entscheide mich für die obige Übersetzung, weil der Parallelismus damit nicht zu synonym wird und der zweite Teil eine leichte Erweiterung des ersten darstellt.
3)
W.: ist zunichte geworden o. verliert sich.