Sprüche 11,30

Sprüche 11,30

Die Frucht des Gerechten ist ein Baum des Lebens,
und der Weise gewinnt Seelen.

Mit der Frucht des Gerechten wird das Ergebnis seines Lebens beschrieben. Ihr Lebensstil bringt Gutes hervor in Wort und Tat. Diese Frucht ist ein Baum des Lebens. Der Baum des Lebens steht in der Bibel für Unsterblichkeit (1Mose 2,9; 3,22.24) und Heilung (Sprüche 13,12; 15,4; Offenbarung 22,2)1). Nicht nur die Weisheit (Sprüche 3,18), sondern auch der, welcher weise lebt2), deutet auf das ewige Leben hin. Der Gläubige wird zum Glaubensanstoß: der Weise gewinnt3) Seelen. Er nimmt seine Umwelt für sich und seine Gedankenwelt ein.

An welchen Stellen kannst du durch dein Leben auf Gott „aufmerksam„ machen? Welche Seele würdest du gern gewinnen? Wo hast du als Seelengewinner noch Defizite?



1)
Auch wenn das Alte Testament im Gegensatz zum Neuen Testament die Auferstehung nicht konkret beschreibt, wird doch an verschiedenen Stellen deutlich, dass der Tod für den Gottesfürchtigen kein abschließender Schlussstrich unter seinem Leben ist (Psalm 49,16; Hiob 19,25-27; Daniel 12,13; Hosea 13,14). Auf seinem Lebensweg ist „kein Tod“ (Sprüche 12,28) und „der Gerechte vertraut <auf Gott> auch in seinem Tod“ (Sprüche 14,32). Als der Mensch vom Baum der Erkenntnis isst, widersetzt er sich dem Befehl Gottes, und legt für sich fest, was gut und böse ist. Seine Rebellion vertreibt ihn vom Baum des Lebens. Weil er vorgibt, weise zu sein und klug zu handeln, indem er das göttliche Gebot übertritt, verliert der Mensch den Zugang zum ewigen Leben. Göttliche Weisheit ist für den Gottesfürchtigen ein Baum des Lebens, weil sie ihm den Weg zum ewigen Leben weist und ebnet (Sprüche 3,18; 15,24; 22,19). Die Sprüche geben dem Leser zurück, was Adam zu Beginn der Menschheitsgeschichte verloren hat.
2)
Oder andere belehrt, weise zu leben (Sprüche 13,14).
3)
W.: nimmt das Leben. Der Begriff steht sonst fürs Töten (1Könige 19,10), wird hier aber ironisch verwendet.