Sprüche 11,26
Wer Korn zurückhält, den verflucht das Volk;
aber Segen wird dem Haupt1) dessen zuteil, der Getreide verkauft.
Die beiden Begriffe Korn und Getreide stehen für die Summe aller Grundnahrungsmittel, die ein Mensch zum überleben braucht.
Wer sein Getreide nicht verkauft, sondern es zurückhält, der will durch sein Verhalten den Preis in die Höhe treiben. Vor allem in Notzeiten ist eine solche Vorgehensweise absolut verwerflich, weil Gott die Armen beschützt sehen will (5Mose 15,1-11). Gott verbietet nicht den Verkauf von Getreide oder Korn, aber er verbietet die künstliche Verknappung des Angebots aus Gründen der Gewinnmaximierung, weil dadurch Menschen hungern. Wer hat, der hat auch Verantwortung, mit dem, was er hat, richtig umzugehen. Tut er genau das nicht, wird ihm sein Gewinn wichtiger als das Wohlergehen seiner Mitmenschen, dann verflucht ihn das Volk, d.h. es wünscht ihm Böses. Und wehe, wenn das Geschrei der Hungrigen „vor die Ohren des Herrn Zebaoth„ (Jakobus 5,4) kommt!
Wer sich aber mit seinen Mitteln um die Bedürftigen kümmert und keinen übermäßigen Gewinn aus Hungerszeiten schlägt2), der erfährt Segen. Verantwortungsvolles, gesellschaftliches Handeln wird als solches wahrgenommen und gewürdigt.
Kannst du aus diesem Vers ein Prinzip ableiten, das auch auf Ermutigung, emotionale Zuwendung oder eine freundliche Atmosphäre anwendbar ist?
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