Sprüche 6,34

Sprüche 6,34
Denn Eifersucht <entflammt> eines Mannes Grimm, und am Tag der Rache schont er nicht.

Was der Ehebrecher vielleicht vergisst, ist die Reaktion des gehörnten Ehemanns, in dessen Brust Eifersucht auf den (jüngeren) Rivalen unbeschreiblichen Grimm hervorbringt. Innerlich kochend, sinnt er auf Rache und wird seinen Gegner nicht schonen Der Grimm (o. Zorn) eines Mannes ist oft unweise (Sprüche 15,18; 19,19, 22,24; 29,22), aber in diesem Fall gerechtfertigt. Grimm ist, vor allem dann, wenn er von Eifersucht angestachelt wird, von Natur aus „grausam“ (Sprüche 27,4), und er ist unerbittlich wie der Tod selbst (Hohelied 8,6). Der Tag der Rache ist der Gerichtstag, an dem der Ehebrecher vor dem Richter steht (Hiob 31,11) und über seinen Fall verhandelt wird. Vom Richter gefragt, ob er ein Sühnegeld annimmt (oder eine andere Form von Entschuldigung), schont den gehörnte Ehemann nicht und verlangt nach der vollen Strafe (hier womöglich die Steinigung 3Mo 20,10; Hesekiel 16,38-40)1).

Wann ist Grimm erlaubt und wann nicht? Wo ziehst du in deinem Leben die Grenze?



1)
Salomo will auf die schlimmen Folgen des Ehebruchs hinweisen und auf die damit verbundenen unübersehbaren Gefahren. Dies ist kein Text, der herangezogen werden darf, um Rache gut zu heißen. Rache ist in letzter Konsequenz immer Gottes Sache (Römer 12,19.20)! Desgleichen „übersieht“ Salomo hier das Konzept der Vergebung. Natürlich darf und soll ein christlicher Ehemann, der betrogen wurde, vergeben. Ehebruch kann zur Scheidung führen (Matthäus 5,32), aber er muss es nicht.