Sprüche 3,9.10

Sprüche 3,9.10
Ehre den HERRN mit1) deinem Vermögen und mit den Erstlingen all deines Ertrages,

so werden deine Speicher sich mit Überfluss füllen und deine Weinpressen von Most2) überfließen3).

Zu einem langen Leben (Sprüche 3,2), Gunst in den Augen Gottes und der Menschen (Sprüche 3,4), gebahnten Lebenspfaden (Spr 3,6) sowie seelischer wie körperlicher Gesundheit (Sprüche 3,8) fügt Salomo abschließend noch Wohlstand hinzu (Sprüche 3,10). Wer Gottes Gebote, Güte und Wahrheit bewahrt, auf Gott vertraut, vom Bösen weicht und sein Vermögen zur Ehre Gottes einsetzt, der wird nicht arm, sondern erlebt Überfluss (2Korinther 9,6-8). Hinter diesem Vers steckt dasselbe Prinzip, das Jesus so ausdrückt: „Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles [nämlich Nahrung und Kleidung4)] wird euch hinzugefügt werden“ (Matthäus 6,33). Der Erhalter des Lebens (vgl. Kolosser 1,17; Hebräer 1,3) erhält den, der ihn ehrt. Wir ehren Gott mit unserem Vermögen, wenn wir es in seinem Sinn einsetzen. Und das heißt, dass wir es für Diakonie (Sprüche 14,31; Lukas 12,33; 1Timotheus 5,9), Mission (Matthäus 28,19.20; Lukas 16,9) und Gemeinde (1Timotheus 5,17; Galater 6,6) ausgeben. Wer von den Erstlingen seines Ertrages gibt, der gibt vom Besten (vgl. 4Mose 18,12). Unsere Liebe, Vertrauen und Hingabe an Gott zeigt sich ganz besonders an unserem Umgang mit den uns anvertrauten, materiellen Dingen. Es gilt mit dem „ungerechten5) Mammon6)“, dem „Geringsten“, „Anvertrauten“ und „Fremden“ (Lukas 16,10-12) richtig umzugehen, weil niemand dem Prinzip entgeht, das Jesus so formuliert: „Kein Hausknecht kann zwei Herren dienen. […] Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon!“ (Lukas 16,13).

Wie viel Geld setzt du regelmäßig für Gottes Reich ein? Und nach welchen Kriterien entscheidest du, wem du von dem dir anvertrauten „ungerechten Mammon“ gibst?



1)
O. aus, von (ebenso beim zweiten Vorkommen im Vers)
2)
O. Traubensaft
3)
I.S.v.: Der Saft wird aus den Pressen herausschießen, so viel gibt es davon.
4)
Wozu begrifflich auch die Unterkunft, also Haus oder Wohnung, zählt.
5)
Der ungerechte Mammon ist wahrscheinlich deshalb „ungerecht“, weil er ungerecht verteilt ist.
6)
Der Begriff „Mammon“ leitet sich von dem aramäischen Begriff für „Reichtum“ ab. Er kam als Lehnwort über das Hebräische, Griechische und Lateinische ins Deutsche.