Sprüche 3,11

Sprüche 3,11
Mein Sohn verwirf nicht die Züchtigung1) des HERRN und verabscheue seine Zurechtweisung2) nicht,

Wie soll sich der Sohn verhalten, wenn er ungehorsam ist und Gottes Züchtigung erfährt? Er soll sie annehmen. Bei des HERRN Züchtigung kann es sich um Krankheit handeln (1Korinther 11,30), Misslingen (Jeremia 5,25; Haggai 1,6-11) oder um eine andere Form von Leid3), die den Betroffenen dazu bringt, zu Gott umzukehren. Wer Gottes zurechtbringendes Eingreifen in das eigene Leben verabscheut und verwirft, der verpasst auch Gottes Segen. Das ist das Drama derer, die vor Gott davon laufen. Das Glück, das sie suchen, finden sie nicht. Hiob bringt es gut auf den Punkt: „Siehe, glücklich der Mensch, den Gott straft! So verwirf denn nicht die Züchtigung des Allmächtigen. Denn er bereitet Schmerz und verbindet, er zerschlägt und seine Hände heilen“ (Hiob 5,17.18). Heilung folgt auf den Schmerz, wenn der Gezüchtigte Gottes Strafe akzeptiert und Buße tut (vgl. 2Korinther 7,10). Ein Vater, der sein Kind in Gottes Sinn erzieht, kann davon ausgehen, dass Gott an seine Seite tritt und die Wahrheit seines Wortes durch Zurechtweisung unterstreicht. Und dieses Prinzip gilt über die Zeit der Kindheit hinaus.

Fragst du dich bei Krankheit, Misslingen und Leid, ob es eine Strafe Gottes sein könnte, die dich auf den „Pfad der Tugend“ zurückbringen will?



1)
Der Begriff „Züchtigung“ (s.a. Anmerkungen zu Sprüche 1,2) steht für die verbale (Ermahnung: Psalm 50,17; Sprüche 1,8; Unterweisung: Sprüche 1,2; 6,23) und körperliche Korrektur (Sprüche 22,15; 23,13) einer Person oder eines Volkes.
2)
S.a. Anmerkungen zu Sprüche 1,23.
3)
Aber Vorsicht: Leid an sich ist kein Beweis für Sünde! Hiobs Freunde glauben das und werden von Gott zurechtgewiesen (Hiob 42,8). Auch der Blindgeborene in Johannes 9 wurde nicht für seine Sünde (oder die seiner Eltern) bestraft (Johannes 9,1-3).