7,8 Dieser, dein Wuchs gleicht der Palme, und deine Brüste den Trauben.
Für das Wortspiel, das sich hinter Palme verbirgt, braucht man etwas Hebräisch-Kenntnisse. Palme heißt auf Hebräisch „tamar“. In der Bibel tauchen drei Frauen dieses Namens auf, die eines verbindet: Alle drei waren schön (1Mose 38; 2Samuel 13,1; 14,27), zwei davon so sehr, dass sie Männer dazu brachten, Dinge zu tun, die moralisch verwerflich waren.
Der Vergleich des Körperbaus mit einer Palme lässt einen unwillkürlich am Baum hochblicken und dort in schönem Gegensatz zum anmutigen Stamm die Trauben herabhängen sehen. Die Brüste bekommen hier so viel Aufmerksamkeit, weil sie zum Berauschen des Mannes gemacht sind (Sprüche 5,18-19). Sie sind ein Teil des weiblichen Körpers, der den Liebsten erfreuen und entflammen soll. Der Vergleich mit den Trauben (erst aus Hohelied 7,9 wissen wir, dass es Weintrauben sind) vermittelt Süße und Genuss.
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