2,1 Ich bin eine Narzisse von Scharon, eine Lilie aus den Tälern.

Es ist die Sicherheit einer ermutigenden und einfühlsamen Beziehung, die Sulamith das Selbstvertrauen schenkt, um so auftreten zu können. Weniger die Narzisse1), sondern eher die Lilie2) (zum Beispiel: Hosea 14,6; Matthäus 6,28-29) steht in der Bibel für Schönheit.
Scharon bezeichnet eine zur Zeit Salomos eher unzugängliche, wahrscheinlich stark bewaldete und sumpfige Küstenebene am Mittelmeer. Mit dem Bild der Narzisse von Scharon bzw. der Lilie aus den Tälern verbindet Sulamith im Blick auf die eigene Person Schönheit (vgl. Jesaja 35,2) und Wildheit. Sie ist nicht am Hof oder in der Metropole Israels (Jerusalem) groß geworden. Sulamith ist nicht Mainstream, sondern steht für sich selbst. Sie hat Klasse, aber liegt nicht im Trend. Sie steht für das Fremde und Andersartige, dessen wahre Schönheit sich erst im Umgang mit der Person völlig erschließt. Sie ist das stille, aber tiefe Wasser, das den Geliebten berauscht, verzaubert und begeistert.
Ich wünschte, jede Frau könnte in einer Beziehung leben, die sie zu einem so selbstbewussten Blick auf die eigene Person befähigt! Jede Frau hat von ihrem Schöpfer genug Klasse mitbekommen, um so auftreten zu können. Jede Frau ist eine Lilie aus den Tälern!

An Ehefrauen: Wie denkst du über dich selbst? Kannst du die „Lilie“ in dir erkennen? Was hindert dich daran?


1)
Sie wird nur noch Jesaja 35,1 erwähnt.
2)
Entweder lilium candidum oder pancraticum maritimum