Sprüche 21,7

Sprüche 21,7

Die Gewalttätigkeit1) der Gottlosen reißt sie mit weg2),
denn Recht zu üben weigern sie sich.

Die Gewalttätigkeit der Gottlosen steht entweder für ihr böses Tun oder für das Chaos und die Verheerung, die sie selbst erfahren. Entweder sind die Gottlosen also die Ausführenden oder die Empfangenden. Beides ist sprachlich möglich und je enger man Sprüche 21,7 an Sprüche 21,6b anschließt, desto eher rückt die zweite Variante in den Bereich des Möglichen. Wie Fische in einem Netz werden die Gottlosen weggerissen, weil sie sich weigern, Gerechtigkeit zu üben. Sie wollen nicht, d.h. sie wissen in ihrem Herzen schon, dass nicht alles, was sie tun richtig ist, weigern sich aber, anders zu leben.

Wo liebst du die Sünde mehr als die Gerechtigkeit und merkst vielleicht schon, dass deine Dummheit dich gefangen nimmt? Hat man dich schon einmal auf eine Sünde hingewiesen und du hast dich einfach geweigert zuzuhören?



1)
Das Wort steht für Gewalttat und Unterdrückung, aber auch für die Folgen wie Trostlo-sigkeit, Verwüstung, Zerstörung, Vernichtung usw.
2)
Das Verb kommt so nur noch Habakuk 1,15 vor und bezieht sich dort auf das Fangen von Fischen mit einem Schleppnetz.