Sprüche 19,23

Sprüche 19,23

Die Furcht des HERRN1) ist zum Leben;
und zufrieden verbringt man die Nacht, wird nicht heimgesucht vom Bösen.

Wer Gott fürchtet, der findet das wahre Leben. Dabei legt dieser Spruch den Schwerpunkt auf die Sicherheit, die Gott mir gibt. Ich muss mich nachts nicht fürchten. Ich darf selbst inmitten von Gefahren wissen, dass Gott da ist und mein Leben in seiner Hand liegt. Vielleicht weiß ich in der konkreten Situation wie die Freunde Daniels nicht, ob der HERR mich auf spektakuläre Weise erretten wird (Daniel 3,16-18), aber ich weiß, dass er mich nie fallen lässt. Ich weiß, dass mir hier, diesseits der Ewigkeit, nichts wirklich schaden kann, weil ich ewiges Leben besitze. Wenn ich Gott mehr fürchte als alles sonst (vgl. 5Mose 10,12; Lukas 12,4.5), machen mir Menschen keine Angst. Und wer keine Angst vor dem Morgen hat, der kann ruhig schlafen.

Hast du manchmal Albträume oder liegst du lange wach, weil du dir Sorgen machst? Könnte das daran liegen, dass du Gott nicht genug fürchtest?



1)
Mit Furcht des HERRN wird ein wesentlicher Aspekt der Beziehung des Gläubigen zu seinem Gott beschrieben. Man kann die Furcht des HERRN lernen (5Mose 17,19; 31,12; Psalm 34,12) und so verblüfft es nicht, dass Furcht des Herrn in Psalm 19 mit Begriffen wie „Gesetz“, „Zeugnis“ (Psalm 19,8), „Vorschriften“, „Gebot“ (Psalm 19,9) und „Rechtsbestimmungen“ (Psalm 19,10) gleichgesetzt wird. Zum einen versteht die Bibel also unter Furcht des HERRN den Standard, den Gott für ein richtiges, moralisches Verhalten setzt, und durch seine Knechte offenbart, zum anderen geht es aber auch darum, nach diesem Standard zu leben. Es reicht nicht, dass ich nur weiß, was richtig ist, wenn ich das Richtige nicht auch tue! Gott will mehr als meinen Verstand oder ein Lippenbekenntnis. Wer Gottesfurcht besitzt, der hat sich entschieden, das zu tun, was Gott sagt. So jemand erkennt Gott als absolute Autorität über sich an und hält deshalb seine Gebote (3Mose 19,14; 5Mose 6,2; 28,58; 31,12).