Sprüche 17,4
Ein Übeltäter horcht auf die Lippe des Unheils,
ein Lügner gibt Gehör der Zunge des Verderbens.
Der Begriff Lippe des Unheils steht für eine Person, die mit ihrem Mund Böses redet und Unheil über andere bringt. Die Zunge des Verderbens meint in etwa dasselbe: Ein Mensch, der seine Umgebung mit Worten ins Verderben stürzt.
Der Spruch macht deutlich, dass meine Hörgewohnheiten1) viel über meine Geisteshaltung aussagen. Dem Übeltäter macht es nicht nur Freude, anderen Böses zu tun, er hört auch gern zu, wenn andere Bösewichte über ihre Taten erzählen. Dasselbe gilt für den Lügner. Er schummelt nicht nur gern, sondern es gefällt ihm, von den Betrügereien anderer Gauner zu hören.
Jesaja dreht das Prinzip um. Auf die Frage der Gottlosen nach den Voraussetzungen für ein Leben in der Nähe Gottes antwortet er: „Wer in Gerechtigkeit lebt… wer sein Ohr verstopft, um nicht von Bluttaten zu hören…“ (Jesaja 33,15). Wie der Übeltäter und der Lügner die Bosheiten gern hören, so weigert sich der Gerechte, davon auch nur Kenntnis zu nehmen (vgl. Epheser 5,3.4).
Was für ein Mensch bist du, wenn man dich anhand deiner Hörgewohnheiten beurteilen würde? Gibt es Inhalte (z. B.in Liedern, Filmen, Serien, Romanen usw.), die du einfach nicht hören willst, weil sie dir zutiefst zuwider sind? Wie viel Interesse gibt es in dir, von bösen Dingen zu hören (z. B.Steuerbetrug, Vergewaltigung, Foltermethoden usw.)?
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