Sprüche 16,10

Sprüche 16,10

Ein göttliches Urteil ist auf den Lippen des Königs;
sein Mund vergeht sich nicht am Recht.

Hier wird ein idealer Herrscher präsentiert: Sein Urteil orientiert sich an Gott selbst. Der Begriff göttliches Urteil wird an anderer Stelle für die Orakelsprüche falscher Propheten und Zauberei verwendet (4Mose 22,7; 5Mose 18,10; 1Samuel 15,23; Jeremia 14,14; Hesekiel 13,6). In Sprüche 16,10 ist der Begriff, wie aus der Parallele ersichtlich (vergeht sich nicht am Recht), jedoch positiv besetzt. Ein König in Gottes Sinn vergeht sich nicht am Recht, indem er es bricht oder beugt.

Wo stehst du in der Verantwortung, Entscheidungen zu treffen und „Urteile„ zu fällen? Ja, du bist kein König, aber bei welchen Entscheidungen darfst du nicht ungerecht sein1)?



1)
Denke in diesem Zusammenhang auch einmal darüber nach, ob du Menschen schnell in Schubladen steckst. Bist du jemand, der leichtfertig andere beurteilt? Verurteilst du Menschen für Dinge, die Gott egal sind (oder womöglich an ihnen schätzt)? Kannst du Christen bewundern, die Gott gebraucht, deren Frömmigkeitsstil sich von dem deinen aber unterscheidet?