Sprüche 14,31
Wer einen Armen bedrückt, verhöhnt den, der ihn gemacht hat;
wer sich aber über den Bedürftigen erbarmt, ehrt Gott1).
Die Schöpfung des Menschen ist die philosophische Grundlage für die Ethik innerhalb einer Gesellschaft (vgl. Sprüche 22,2; 29,13). Weil Gott den Armen gemacht hat, deshalb hat er ein Interesse daran, dass mit dem Bedürftigen recht umgegangen wird.
Wer den Hilfsbedürftigen bedrückt, d.h. sein Los noch schwerer macht als es eh schon ist, der verhöhnt Gott. Der Schöpfer identifiziert sich mit dem Geschöpf und die Verachtung, die ich einem Armen entgegenbringe, richtet sich gegen Gott selbst.
Wenn ich den Schöpfer achten und anerkennen will, dann nur, indem ich mich der Schwachen annehme. Es ehrt Gott nur, wer sich der Bedürftigen erbarmt. Wer ihr Schicksal leichter macht, ihnen Unterstützung zukommen lässt und in ihnen wertvolle Menschen - Geschöpfe Gottes - sieht, der handelt richtig (Sprüche 14,21) und wird dafür den Segen erben (Sprüche 19,17; 22,9).
Wenn du über Obdachlose, Prostituierte, Hartz IV-Empfänger, Asylanten oder Drogenabhängige nachdenkst, wie stehst du zu ihnen. Sind sie für dich wertvolle Menschen oder gesellschaftlicher „Ballast„, um den man sich nicht zu kümmern braucht? Wie wird deine Haltung sichtbar?
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