Sprüche 14,21

Sprüche 14,21

Wer seinen Nächsten verachtet, sündigt;
wer sich aber der Elenden1) erbarmt, wird gesegnet2).

Dieser Vers bewahrt davor, Sprüche 14,20 als Ausrede für ein Verhalten zu gebrauchen, das sich - weil es halt so ist - von den Armen der Gesellschaft distanziert. Als Gläubige erlaubt es uns Gott nicht (sündigt), dass wir einen anderen Menschen geringschätzig behandeln, ihm unser Mitgefühl verweigern oder ihn verachten. Dieser Grundsatz gilt für alle Nächsten, besonders aber für die Elenden, d.h. für die Menschen, denen es schlechter als uns geht und denen wir helfen könnten. Wir werden aufgefordert, Barmherzigkeit zu üben, weil Gott barmherzig mit uns umgehen und uns segnen will (vgl. Matthäus 5,7).

Verachtung als Sünde beginnt im Herzen und setzt sich im Verhalten fort. Salomo macht sehr deutlich, dass ein Mangel an praktischem Erbarmen auf eine falsche Herzenshaltung zurückgeführt werden muss. Wahres Glück findet nur der, der den Nächsten so liebt wie sich selbst (3Mose 19,18; Matthäus 22,39.40; Römer 13,9.10).

Wie viel Geld könntest du heute einem Projekt spenden, das sich um Elende kümmert (z.B. die Kältehilfe der Berliner Stadtmission)? Wie viel Geld hast du im letzten Jahr für hilfsbedürftige Menschen gespendet?



1)
Hier gibt es auch die Lesart Unterdrückten, was für die Auslegung aber unerheblich ist, weil die Armen (Elenden) immer auch die Unterdrückten sind.
2)
O.: ist glücklich, <findet> Glück.