Sprüche 14,20
Selbst von seinem Nächsten1) wird der Arme gehasst,
aber die Freunde des Reichen sind viele.
Die Sprüche machen keinen Hehl daraus, dass der Arme in der Gesellschaft nichts gilt (vgl. auch Sprüche 19,4.7). Er steht auf einer Stufe mit dem „Intriganten„ (Sprüche 14,17), obwohl er nichts Böses im Schild führt.
Die Reichen haben viele Freunde. Jeder will gern mit ihnen zusammen sein, sich mit ihnen zeigen oder von ihnen profitieren. Oftmals spielt dabei ihre Tugendhaftigkeit und der Glaube des Wohlhabenden keine Rolle.
Der Arme hat zu wenige und der Reiche zu viele Freunde. Der Vers warnt davor, dass man einen Menschen wegen seines Besitzes hofiert oder ihn wegen seiner Armut ablehnt. Gleichzeitig ist er eine nüchterne Betrachtung der Gesellschaftsordnung. Erwarte als einer, der wenig hat, nicht, dass viele auf deiner Seite stehen. Und denke nicht als einer, der viel hat, dass alle deine Freunde echt sind.
Gibt es in deinem Umfeld Bedürftige, mit denen du nichts zu tun haben möchtest, oder Wohlhabende, von denen du dich gern einladen lässt, obwohl du sie gar nicht so gern magst?
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