Sprüche 14,12

Sprüche 14,12

Da ist ein Weg, der einem Menschen richtig erscheint,
<aber> im Ergebnis1) sind es die Wege des Todes.

Der Vers warnt vor Selbstbetrug. Es passiert so leicht, dass Menschen ihr eigenes Leben mit seinen ethischen Entscheidungen (Weg) falsch beurteilen. Was ihnen richtig erscheint führt doch nicht zum ewigen Leben, sondern zum eigenen Untergang. Ein Lebensstil ist nicht dann gut in Gottes Augen, wenn ich ihn gut finde! Er ist dann richtig, wenn er sich nach Gottes Geboten und Ordnungen richtet! Jesus greift diesen Gedanken auf, wenn er vor dem „breiten Weg„ warnt, der zum Verderben führt (Matthäus 7,13). Es kann sein, dass ich im Moment glaube, alles sei „schick“ und doch Wege2) des Todes beschreite, d.h. Entscheidungen treffe, die letztlich tödlich3) ausgehen. Der begrenzte Blick menschlicher Vernunft wird nie genügen, um ein Leben richtig zu beurteilen. Wer hätte aus rein menschlicher Perspektive gedacht, dass das wertvollste und wichtigste Leben der Weltgeschichte von einem Mann geführt wird, der nie ein Buch geschrieben, nie einen Krieg geführt, nie eine Dynastie gegründet und nie an einer Hochschule gelehrt hat? Wer sein Leben beurteilen will4), der braucht gute Ratgeber, ein intensives Gebetsleben (vgl. Psalm 139,23.24), Tiefgang im Bibelverständnis und einen „kritischen Geist„, der sich nicht von oberflächlichen Erfolgen blenden lässt.

Wie beurteilst du deinen Lebensweg und worauf gründest du dein Urteil? Was gibt dir Sicherheit, dass du dich nicht irrst?



1)
O.: das Ende davon.
2)
Der Plural weist darauf hin, dass mein Lebensweg in viele kleine Wege zerfällt. Letztlich ist unser Leben ein Mischmasch aus vielen kleinen Strängen, die ein Ganzes geben und auf ein Ziel zulaufen.
3)
Gemeint ist hier nicht nur der körperliche Tod, sondern natürlich auch der geistliche bzw. alle Vorstufen von beiden wie zerstörte Beziehungen, eine verpasste Berufung, vergeudete Lebenszeit, Krankheiten usw. – eben alles, was unser Leben hier zerstört und auf das wir mittels kluger Lebensentscheidungen Einfluss haben.
4)
Und wir sind dazu nur sehr begrenzt fähig (vgl. 1Korinther 4,3.4). Meist können wir nicht mehr als grobe Sünde erkennen!