Sprüche 13,8

Lösegeld für das Leben eines Mannes ist sein Reichtum,
aber der Arme hört keine Anklage¹⁾.

Ein Lösegeld bezeichnet den Preis, der im Austausch für das Leben einer Person gezahlt werden muss. Ein Reicher kann für sein Leben ein Lösegeld zahlen. Es ist für ihn ein offensichtlicher Vorteil, Reichtum zu besitzen.

Der Arme in den Sprüchen steht für den Verzweifelten, der von allen gehasst wird (Sprüche 14,20), Unterdrückung erfährt (Sprüche 28,3), auf Unterstützung angewiesen ist (Sprüche 28,27) und um Hilfe fleht (Sprüche 18,23). In den Sprüchen deutet nichts darauf hin, dass der Arme seine Armut verdient hat. Seine Armut ist nicht Folge eines sündigen Lebensstils.

Der Arme hat viele Nachteile und Armut ist nicht erstrebenswert (vgl. Sprüche 10,15), aber es gibt auch diesen Vorteil: Wer nichts hat, dem kann nichts weggenommen werden. Es lohnt sich nicht, einen Armen anzuklagen.

Der Reiche kann ein Lösegeld zahlen, aber damit geht auch die Gefahr einher, dass man ihn um seines Geldes willen verführt und vor Gericht zerrt (vgl. Sprüche 5,10). Reichtum erzeugt Neider! Die Sprüche stehen dem Wohlstand wohlwollend gegenüber, aber er hat eben auch diese Schattenseite.

Fallen dir weitere Schattenseiten des Reichtums ein? Wo wird in der Jugendkultur Wohlstand zum Problem, weil er Neid und andere, negativer Reaktionen hervor ruft?