Sprüche 13,7

Sprüche 13,7

Da ist einer, der vorgibt, reich zu sein und nichts hat,
und einer, der sich arm stellt, aber ein großes Vermögen besitzt.

Es ist nicht einfach, aus diesem Vers eine ethische Wertung heraus zu lesen, und vielleicht sollte man es deshalb sein lassen. Der Spruch unterstreicht die Tatsache, dass Schein und Sein nicht identisch sein müssen. Was ein Mensch vorgibt zu sein, muss nicht mit der Realität übereinstimmen. Einer kann reich wirken, aber in Wirklichkeit ein Habenichts sein, oder arm aussehen und ein großes Vermögen sein eigen nennen. Der erste Eindruck kann täuschen! Es ist deshalb gut und wichtig, einen Menschen näher kennen zu lernen, bevor wir ein Urteil über ihn fällen - und das betrifft nicht nur seine Besitzstände! Ein erster Eindruck wird ganz wesentlich von Äußerlichkeiten und Vorurteilen bestimmt, aber nicht von harten Fakten. Nimm den ersten Eindruck, egal ob positiv oder negativ, nicht zu ernst. Es ist weise, ein zweites Mal hinzuschauen und sich ernsthaft mit einer Person zu beschäftigen, bevor wir sie vorschnell in eine „Schublade stecken„1).

Neigst du dazu, Menschen schnell in Schubladen zu stecken? Hast du deinen ersten Eindruck von einer Person schon einmal nach einem Gespräch revidieren müssen? Kannst du glauben und dich darüber freuen, dass Menschen sich mit Gottes Kraft ändern?



1)
Und noch ein Tipp: Selbst wenn du negative Erfahrungen mit Menschen gemacht hast, sei darauf bedacht, dein Urteil über sie zu überdenken. Wenn sie Christen sind, dann arbeitet Gott an ihnen. Wenn deine Einschätzung auf alten Erfahrungen beruht, dann kann es sein, dass sie mit Gottes Hilfe genau die Sünden schon überwunden haben, an denen du dich damals gestoßen hast. Gib Menschen eine zweite Chance!