Sprüche 13,23

Sprüche 13,23

Das frisch gepflügte Feld1) der Vornehmen2) gibt viel Speise,
aber mancher geht zu Grunde3) durch Unrecht.

Wenn ich den Vers richtig verstehe, dann vergleicht Salomo zwei Lebenseinstellung von wohlhabenden Menschen miteinander: fleißige Arbeit, die Überfluss für die Bedürftigen produziert, und Unrecht, das nur auf eigenen Gewinn aus ist.

Die Vornehmen stehen in jeder Gesellschaft in der Gefahr durch ihr Ansehen und ihre Beziehungen Wohlstand anzuhäufen, der nicht immer mit legalen Mitteln erworben wurde. Wer mit dem Richter Golf spielen geht, darf womöglich selbst dann auf ein mildes Urteil hoffen, wenn er sich völlig im Unrecht befindet. Wer so lebt und seine Stellung nicht zum Wohl der Schwächsten einsetzt, geht zu Grunde. Gott gibt dem Vornehmen nicht nur das frisch gepflügte Feld, sondern auch die Verantwortung den Überfluss an Speise in seinem Sinn einzusetzen.

Woran hast du, weil Gott dich segnet, Überfluss, mit dem du den Mangel anderer ausgleichen kannst? Welche Sünde nimmst du nicht so ernst, weil es dir so gut geht?



1)
O.: „Neubruch“ (vgl. Jeremia 4,3; Hosea 10,12).
2)
Hier übersetzen Ausleger ausschließlich aus Gründen der Interpretation des Parallelismus mit Armen, aber das Wort bedeutet durchgehend im Alten Testament Kopf, Anführer, Höhe, Summe, … , weshalb ich mich nicht anschließe.
3)
O. ohne Personifizierung: „… aber es gibt ein Weggeschwemmt-Werden durch Ungerechtigkeit“.