Sprüche 13,19

Sprüche 13,19

Ein erfüllter Wunsch ist angenehm für die Seele,
aber den Toren ist's ein Gräuel, vom Bösen zu weichen.

Unsere Seele sehnt sich nach Erfüllung. Wir haben diesen oder jenen Wunsch und es tut uns gut, es ist angenehm, wenn unsere Wünsche wahr werden. Der Vers sagt es nicht ausdrücklich, aber im Blick sind hier die Hoffnungen eines Gerechten. Wer sich Böses wünscht, dessen Seele wird von der Erfüllung seiner Träume Schaden nehmen. Das moralisch Falsche tut einem Menschen nie gut. Es mag ihn faszinieren, anziehen, kurzfristig seinen sozialen Status erhöhen oder seine Lust befriedigen, aber es wird ihn auch zerstören. Deshalb lenkt Salomo den Blick von der Seele (des Gerechten) auf den Toren.

Auch er hat Wünsche! Auch er will Leben im Überfluss, aber wie wir schon gesehen haben, zieht er den (ewigen) Tod dem (ewigen) Leben vor (Sprüche 13,14), akzeptiert Erfolglosigkeit, aber sucht keine Lebensklugheit (Sprüche 13,15), macht sich lieber lächerlich als bedächtig zu handeln (Sprüche 13,16), erleidet lieber Unglück als Heilung (Sprüche 13,17) und erträgt lieber Armut und Schande als Zurechtweisung (Sprüche 13,18). Warum das alles? Weil es ihm ein Gräuel ist, vom Bösen zu weichen. Sein Innerstes rebelliert gegen die Idee, sein Leben zu ändern. Seine boshafte Eigenwilligkeit ist so ausgeprägt, dass er lieber untergeht als das Falsche zu lassen.

Kennst du Menschen, die ihr Leben nicht ändern wollen, obwohl es ganz offensichtlich nicht gelingt? Was ist der Grund dafür? Wie lauten ihre Argumente? Wovor haben die Toren angst?