Sprüche 13,17

Sprüche 13,17

Ein gesetzloser1) Bote fällt ins Unglück,
aber ein treuer Gesandter2) <bringt> Befreiung3).

Ein Gesandter in der damaligen Zeit war nicht einfach ein Postbote, sondern ein professioneller Kurier, der auf hohem Niveau schreiben konnte, Sprachen beherrschte und Verhandlungsgeschick besaß. Er musste mutig sein und charakterstark, körperlich belastbar und taktisch geschickt. Er sprach im Namen des Auftraggebers und von seiner Zuverlässigkeit hing das Gelingen diplomatischer Missionen ab.

Ein gesetzloser Bote ist kein treuer Gesandter. Er geht mit dem ihm anvertrauten Aufgaben schlecht um, ist unzuverlässig oder selbstsüchtig und bringt keine Befreiung, sondern Spannungen und Konfusion. Das Unglück, das er schafft, wird ihn selbst verschlingen.

Was hier für Diplomaten ausgedrückt wird, trifft in der Gemeinde auf alle Personen in Leitungsverantwortung zu. Paulus beschreibt die Voraussetzungen für Verwalter so: „Und was erwartet man von jemand, dem eine Aufgabe anvertraut ist? Man erwartet, dass er sie zuverlässig ausführt.„ (1Korinther 4,2; NGÜ)

Dieser Spruch betont den unglaublichen Wert von Zuverlässigkeit und Kompetenz. Diese Tugenden selbst zu entwickeln bzw. sie bei der Auswahl von Mitarbeitern zu berücksichtigen ist von größter Bedeutung.

Wie gehst du mit Aufgaben um, die du übernommen hast? Bist du wie der treue Gesandte zuverlässig und kompetent? Wann hast du das letzte Mal eine Aufgabe übernommen und sie nicht oder nur halbherzig zu Ende geführt?



1)
O.: ruchlos, böse.
2)
W.: ein Gesandter der Zuverlässigkeit.
3)
O.: Erfrischung, Heilung.