Sprüche 11,5

Sprüche 11,5

Des Vollkommenen1) Gerechtigkeit macht seinen Weg gerade,
aber der Gesetzlose fällt durch seine <eigene> Gesetzlosigkeit.

In Sprüche 3,6 ist es der Herr, der den Weg dessen gerade macht, der ihn erkennt. In Sprüche 11,5 findet sich derselbe Gedanke, aber nicht der Herr, sondern die Gerechtigkeit des Vollkommenen ist der Grund für das Gelingen des Lebens. Beide Gedanken schließen sich nicht aus, ist es doch Gott selbst, der sowohl Ursprung als auch Ziel aller gelebten Gerechtigkeit ist. Die Vollkommenen wissen im Wesentlichen durch Gottes Wort2), wie man richtig lebt. Wir erkennen Gott, in dem wir ihn imitieren. Niemand kann sagen, er würde Gott erkennen, und gleichzeitig seine Gebote missachten (1Johannes 2,4). Gotteserkenntnis und ein sündiger Lebensstil schließen sich aus.

Im Gegensatz zum Vollkommenen fällt der Gesetzlose. Er kommt nicht wirklich vorwärts, sondern sein Lebensweg erweist sich als Minenfeld, das ihn zu Fall bringt. Gesetzlosigkeit, d.h. der Versuch, Glück zu finden und Gottes Normen zu ignorieren, erweist sich immer als Irrweg.

Kennst du Menschen, die nicht gläubig sind, aber trotzdem ein vergleichsweise glückliches Leben führen, weil sie viele Prinzipien göttlicher Weisheit (z.B. Freigebigkeit, Nächstenliebe, Friedfertigkeit usw.) in ihrem Leben umsetzen?



1)
Im Blick auf Menschen muss „Vollkommenheit“ als Reife verstanden werden. Die Vollkommenen sind nicht sündlos (vgl. Prediger 7,20), sondern aufrichtig um das Gute bemüht, ohne offensichtliche, grobe Sünde und verbinden ein tiefes geistliches Wissen mit Erfahrung und Hingabe in der Umsetzung.
2)
Auch wenn es daneben noch ein, dem Menschen eigenes, grundsätzliches Wissen um gut und böse gibt (vgl. Römer 2,14.15) und wenn man bestimmte geistliche Prinzipien direkt aus der Schöpfung (Römer 1,20) sowie der Geschichte (Haggai 1) und der Kunst (Apostelgeschichte 17,28) ableiten kann.