Sprüche 11,23

Sprüche 11,23

Das Begehren der Gerechten ist nur Gutes;
die Hoffnung der Gesetzlosen ist der Grimm1).

Dieser Vers intensiviert die Aussage von Sprüche 10,282). Aus „Harren„ wird Begehren, aus „Freude“ nur Gutes und an die Stelle einer „Hoffnung„, die „zunichte“ wird, tritt der Grimm Gottes.

Das Begehren eines Menschen beschreibt seine innere Einstellung, seine Ausrichtung auf einen Gegenstand, den er liebt, der ihn „satt macht„ und befriedigt. Beim Gerechten ist dieser Gegenstand nur Gutes. Das nur beschreibt die Reinheit seiner Gesinnung. Er will ausschließlich das moralisch Saubere, das Hilfreiche und hasst das Unrecht sowie falsche Kompromisse. Die Gerechten zeichnen sich nicht zuerst durch ein gerechtes Verhalten, sondern durch ein gerechtes Begehren aus. Sie lieben und wollen nur Gutes.

Im krassen Gegensatz dazu stehen die Gesetzlosen. Fasst man ihre Hoffnung mit einem Wort zusammen, steht da: Grimm. Gottes Gerichtszorn wird sich einmal über sie ergießen. Natürlich hoffen sie nicht auf Grimm, aber das ist, was sie bekommen werden. Hoffnung kann trügerisch sein (vgl. Sprüche 23,18)!

Wie sieht es in deinem Innern aus? Was willst du? Bist du so vollständig wie möglich auf Gutes ausgerichtet?



1)
O.: (göttlicher) Zorn; im weiteren Sinn: Strafgericht (= Folge des ausgegossenen Zorns).
2)
„Das Harren der Gerechten wird Freude, aber die Hoffnung der Gesetzlosen wird zunichte.“