Sprüche 10,8
Wer weisen Herzens1) ist, nimmt Gebote an,
aber ein närrischer Schwätzer2) kommt zu Fall.
Das weise Herz weiß um die eigene Begrenztheit und nimmt Gebote an. Der Erwerb von Weisheit setzt die demütige Einsicht voraus, dass ein anderer mehr weiß als ich und mir besseren Rat geben kann, als es die Ideen sind, die aus mir selbst hervorsprudeln. Besserwisserei, Hochmut oder das falsche Verliebtsein in die eigenen Gedanken sind Gegner echter Erkenntnis und Einsicht.
Wieder ist der Parallelismus nicht exakt. Das Gegenstück zu dem, der ein weises Herz hat, wird der närrische Schwätzer. Seine Dummheit zeigt sich im Umgang mit Worten. Statt zu hören und das Wissen der Weisen anzuzapfen, gibt er Plattheiten, Zoten und Lügen von sich. Was er sagt, hat keinen Wert, es ist dummes Zeug. Statt Belehrung zu suchen, schwingt er sich zum Lehrer auf, der doch nichts weiß und letztlich zu Fall kommt. Sein vermeintliches Wissen offenbart sich am Ende als Einbildung und er scheitert am wirklichen Leben.
Kennst du so einen besserwisserischen, närrischen Schwätzer, der viel erzählt und viel auf seine eigene Meinung gibt, aber am Leben scheitert?
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