Sprüche 10,1

Sprüche 10,1
Sprüche Salomos:
Ein weiser Sohn erfreut den Vater,
aber ein törichter Sohn bereitet1) seiner Mutter Kummer.


Wie schon zu Beginn der ersten Spruch-Sammlung werden eingangs beide Elternteile erwähnt. Ein weiser Sohn2) wird zur Freude seiner Eltern3), ein törichter Sohn bereitet Kummer.

Dieser Spruch will Söhne und Töchter motivieren4), das elterliche Erbe an Weisheit zu bewahren, denn das Verhalten der Kinder bestimmt die Gefühle und ganze Lebensabschnitte der Eltern. Argumentativ geht der Vers damit über das Gebot „Ehre deinen Vater und deine Mutter!„ (2Mose 20,12; 5Mose 15,16) hinaus. Kinder sollen sich bemühen, ihre Eltern froh zu machen5). Gott wünscht sich weise Eltern und fröhliche Eltern.

Freuen sich deine Eltern über dein Verhalten? Liegt es an ihnen oder an dir? Was könntest du sofort tun, um ihnen eine Freude zu bereiten?



1)
W.: ist.
2)
Die Sprüche haben nicht nur Männer im Blick! Sprüche 10,1 gilt natürlich auch für Töchter! In der Bibel wird oft ein Fall vorgestellt und wir müssen dann daraus das Prinzip ableiten, das für alle Fälle gilt (Kasuistik). Hier wird der Sohn als Fall-Beispiel genommen, um das Prinzip des Spruches zu erläutern, aber das Prinzip selbst, muss man natürlich auf alle familiären Beziehungen übertragen! Es gilt also auch für Töchter, Enkel oder für solche Menschen, in die man viel Zeit und Energie investiert hat (Pflegekinder, Praktikanten…).
3)
Hier freut sich der Vater und die Mutter ist bekümmert, aber natürlich sind diese Emotionen nicht geschlechtsspezifisch. So ist in Sprüche 17,21.25 der Vater voller Verdruss und in Sprüche 23,25 freut sich auch die Mutter.
4)
Man könnte den Vers auch so interpretieren, dass hier die Eltern angesprochen sind, ihre Kinder richtig zu erziehen, weil sie nur auf diese Weise Freude an ihnen gewinnen werden, aber da in Sprüche 1,4 die Jugendlichen als Zielgruppe benannt werden, entscheide ich mich für obige Auslegung.
5)
Natürlich immer unter der Voraussetzung, dass die Eltern von ihnen Dinge fordern, die auch vor Gott in Ordnung sind! Leider ist es nicht selbstverständlich, dass Eltern zuerst nach dem Reich Gottes trachten und ihre falschen Prioritäten (oder nicht erfüllte, eigene Wünsche) auf die Kinder übertragen.