Sprüche 4,1

Sprüche 4,1
Höret, Söhne, die Unterweisung des Vaters, und merkt auf, um Verstand zu finden1).

Erneut zeigt uns Salomo, wo und von wem Kinder ihre moralische Erziehung erhalten: Zuhause von ihren Eltern. Hier spricht ein Vater, der seine Verantwortung aus Epheser 6,4, „ziehet sie (= die Kinder) auf in der Zucht und Ermahnung des Herrn“, ernst nimmt. Für die Söhne ist es von allergrößter Wichtigkeit, die elterliche Weisheit aufzunehmen und Verstand zu finden. Es ist diese Schaltstelle der Wissensweitergabe, an der sich das geistliche Schicksal einer Familie entscheidet. Wenn Eltern ihre Verantwortung zur Belehrung nicht wahrnehmen oder die Kinder nicht genau zuhören, dann geht das geistliche Erbe verloren und die nächste Generation wird zu Frömmlern oder gleich ganz gottlos. Die Zeit der Richter in Israel nach der Landeinnahme durch Josua ist von Eltern geprägt, die ihre Kinder schlecht unterwiesen haben, sodass es heißt: „Und ein anderes Geschlecht kam nach ihnen auf, das den HERRN nicht kannte und auch nicht das Werk, welches er für Israel getan hatte“ (Richter 2,10). Diese Entwicklung ist umso trauriger, als Gott den Eltern selbst das Gebot gibt: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen sein2). Und du sollst sie deinen Kindern einschärfen3) und davon reden […] hüte dich, dass du den HERRN nicht vergisst, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten […] Wenn dein Sohn dich künftig fragt und spricht: Was bedeuten […], so sollst du deinem Sohn sagen […]“ (5Mose 6,6.7.12.20.21). Kinder haben ein Recht darauf, das Wort Gottes von ihren Eltern zu lernen und gute Antworten auf ihre geistlichen Fragen zu bekommen.

Kannst du dir vorstellen, welchen geistlichen Schub ein Vater (oder eine Mutter) bekäme, die sich dieser Aufgabe stellen und ihre Kinder belehren würde?



1)
W. erkennen
2)
Eltern sollen zuerst selbst viel über Gottes Wort nachdenken, weil sie nicht nur geistliche Inhalte, sondern eine Lebenseinstellung und eine Kultur des Nachdenkens über Gottes Wort weitergeben. Interesse an der Bibel fängt bei den Eltern an. Ihr Vorbild im Umgang mit Gottes Wort und ihre Belehrung müssen Hand in Hand gehen!
3)
89 vorbereitete Themen finden sich in: Fischer, Bärbel; Fischer, Jürgen (2010): Mit Werten erziehen und prägen. Ein Praxishandbuch zur Vermittlung biblischer Werte in der christlichen Erziehung. 1. Aufl. Hünfeld: Christlicher Mediendienst.