Sprüche 3,29
Schmiede1) nichts Böses gegen deinen Nächsten, während er vertrauensvoll bei dir wohnt.
Es ist eine Sache, dem Nächsten Hilfe vorzuenthalten, eine ganz andere, ihn erst aufzunehmen und ihm dann im Schutz der Gastfreundschaft Böses zu tun. Verbindet man diesen Vers mit dem Gedanken davor, dann nutzt der Wohltäter die Notlage des Hilfsbedürftigen aus, um einen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Erst nimmt er ihn ins Haus auf, gibt ihm das Gefühl des Vertrauens und dann verwendet er den „Heimvorteil“, um dem Nächsten zu schaden. Natürlich soll man grundsätzlich nie Böses gegen einen anderen Menschen planen (Sprüche 6,18; Sacharja 8,17), aber das Ausnutzen eines Vertrauensverhältnisses, in dem der Gast sich sicher fühlt, womöglich sein Herz und seine Schwächen offenbart, und dann erleben muss, wie sich meine vermeintliche Gastfreundschaft in Feindschaft verwandelt, ist eine besondere Grausamkeit.
Hast du schon einmal Schwächen von Menschen ausgenutzt, zu denen du ein besonders enges Verhältnis hattest, und konntest du ihnen mit deinem Vorwissen besonders weh tun?
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