Sprüche 3,27

Sprüche 3,27
Enthalte dem kein Gutes vor, welcher darauf ein Anrecht hat, wenn es in der Macht deiner Hand steht, es zu tun.

Der Weise weiß um seine Verpflichtung, Gutes zu tun. Menschen haben ein Anrecht darauf, dass wir ihnen helfen. Das fängt da an, wo wir selbst einen Feind, der uns hasst, praktisch unterstützen, wenn er in Not geraten ist und unsere Hilfe braucht (vgl. 2Mose 23,5). Dieses Anrecht auf Beistand findet aber dort eine Grenze, wo, wie im Fall des Arbeitsunwilligen (2Thessalonicher 3,10.12) oder des Habsüchtigen (Sprüche 30,15), keine wirkliche Not vorliegt, sondern eine sündige Haltung, die wir durch unser Unterstützung nur noch fördern würden. Dabei können wir nicht geben, was wir nicht haben. Wenn wir nicht über die Möglichkeiten verfügen, zu helfen, haben wir dazu auch keine Verantwortung. Als reiche Europäer sollten wir jedoch nie vergessen, dass Jesus zum Thema Unterstützung von Armen folgende Aussage gemacht hat: „Verkauft eure Habe und gebt Almosen!“ (Lukas 12,33). Wir dürften alle mehr besitzen, als wir brauchen. „Aber ich kann doch nicht jedem helfen, der in Not ist!“, könnte man einwenden. Stimmt! Jedem nicht, aber denen, die uns begegnen, von deren Not wir wissen und die darauf angewiesen sind, dass wir uns ihrer annehmen, wie Jesus es in der Geschichte vom barmherzigen Samariter beschreibt (Lukas 10,30-37)1).

Wo steht es in deiner Macht, zu helfen, und du hast es noch nicht getan? Kennst du die hilfsbedürftigen Geschwister in deiner Gemeinde?



1)
Dabei ist Geben immer mit Segen verbunden! 2Korinther 9,6-14 spricht davon, dass großzügige Spender von Gott belohnt werden, selbst Genüge haben und mit ihrer Gabe Anbetung und Gemeinschaft fördern.