Sprüche 1,16

Sprüche 1,16
denn ihre Füße laufen zum Bösen, und sie eilen, Blut zu vergießen!

Der Vater bringt zwei Argumente dafür, warum der Sohn den Bösewichten nicht trauen und ihnen nicht folgen soll. Zuerst einmal ist ihr Weg unmoralisch, zweitens ist er todbringend. Das Böse kann entweder die böse Tat oder die eigene Notlage bezeichnen. Mit den Füßen, die zum Bösen laufen. beschreibt Salomo also entweder einen Lebensstil, der andere verletzen will oder1) sich selbst in Schwierigkeiten bringt. Dasselbe gilt für das Blutvergießen. Wer eilt, um Blut zu vergießen kann entweder Unglück über sein Opfer oder sich selbst in Gefahr bringen.

Mit welchen Geboten Gottes kommst du gar nicht klar und würdest sie am liebsten aus der Bibel streichen?


Es ist leicht, das Gute böse und das Böse gut zu nennen (Jesaja 5,20) und so einen eigenen Standard von „Heiligkeit“ aufzurichten, aber für Salomo ist Wahrheit und Moral nicht verhandelbar. Es ist immer falsch, zum Bösen zu laufen. Unrecht in welcher Form auch immer als Ziel im Leben macht ganz grundsätzlich keinen Sinn, weil wir dazu berufen sind, Gutes zu tun. Unsere guten Werke sollen ein Licht sein, das scheint und den Weg zu einem guten Gott weist (Matthäus 5,14.16). Wer das Böse liebt, wird schließlich vom Bösen, dem Teufel, überwunden. Wer Unrecht liebt, ist dumm (vgl. Sprüche 1,17).


1)
Die Doppeldeutigkeit der Aussage ist wahrscheinlich gewollt.