Sprüche 1,15

Sprüche 1,15
Mein Sohn, wandle nicht mit ihnen auf dem Weg, halte deinen Fuß zurück von ihrem Pfad,

Deutlich spricht der Vater seine Warnung aus. Die Einladung der Bösewichte ist eine Falle. Wird in der Bibel der Begriff Weg1) bildhaft verwendet, steht er entweder für (1) den Lebensweg generell mit seinen spezifischen Lebensumständen, (2) die Lebensführung mit ihren Entscheidungen und Verhaltensmustern oder (3) die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, das Lebensschicksal2). Das deutsche Wort „Lebensstil“, deckt gut die ersten beiden Bedeutungen ab, unterschlägt aber den letzten Punkt. Der „Weg“ ist ein Bild für die Verbindung aus dem Tun und dem Schicksal. Wer mit den Verbrechern auf dem Weg geht, teilt auch ihr Reiseziel, das Verderben. Nicht einen Schritt soll der Sohn mit ihnen gehen, sondern seinen Fuß von ihrem Pfad3) zurückhalten. Wenn es darum geht, wie wir leben, sollen wir uns keine Experimente mit dem Zeitgeist erlauben. Sünde ist „leicht umstrickend“ (Hebräer 12,1) und ein grausames Monster, das nur darauf wartet, in unser Leben einzudringen und alles zu zerstören (vgl. 1Mose 4,7). Wir können sie nicht beherrschen, und deshalb müssen wir sie vermeiden.

Spielst du manchmal mit der Sünde und lässt dich vielleicht sogar gern ein bisschen „umstricken“, weil du meinst, sie beherrschen zu können?



1)
Gerade auch in Verbindung mit „wandeln, gehen“
2)
Was hier für den Begriff „Weg“ gesagt wird, gilt auch für seine Synonyme „Pfad“ und „Bahn“ (W. Wagenspur).
3)
Der Pfad ist kein Trampelpfad, sondern ein kleiner Weg, und steht als Synonym für „Weg“, das Leben mit seinen Entscheidungen und seinem Ausgang.