Sprüche 1,13

Sprüche 1,13
wir werden allerlei kostbares Gut erlangen, werden unsere Häuser mit Beute füllen;

Die gewalttätigen Freunde werden von Habsucht und Gier angetrieben. Ihr Lebensziel ist das Anhäufen von Kostbarkeiten und das Füllen ihrer Häuser mit Beute. Diese „Freunde“ sind also keine Wegelagerer oder simple Strauchdiebe; mit ihren Häusern sind sie ein Teil der etablierten Gesellschaft. Sie besitzen Villen, mit hohen Mauern, Personal und edelster Einrichtung. Diese Typen sind Machtmenschen, die erobern und besiegen wollen. Für sie ist Leben nichts anderes als der beständige Versuch, das eigene Bankkonto weiter zu füllen. Als waschechte Sünder lieben sie das Geld und benutzen Menschen (Heilige benutzen Geld und lieben Menschen). Es muss uns klar sein, dass es auch heute in weiten Teilen der Gesellschaft genau darum geht: Wie mache ich das meiste Geld? Auch heute spielen andere Menschen, vor allem die Interessen der Armen und Hilflosen, häufig keine große Rolle. Warum sonst würden reiche Menschen mit Nahrungsmitteln spekulieren, was zu einer dramatischen Verteuerung der Grundnahrungsmittel in der Dritten Welt führt? Warum sollte ein Geschäftsmann dort produzieren lassen, wo er weiß, dass Kinder unter schlimmsten Bedingungen seine Waren herstellen? Aus welchem Grund wird jedes noch so kleine Steuerschlupfloch gesucht und ausgenutzt? Die Antwort ist immer dieselbe: Weil ich mein Haus mit Beute füllen möchte! Wir brauchen etwas im Leben, das uns Schutz und Sicherheit gibt. Wenn dieses „etwas“ nicht Gott selbst ist, sucht der Mensch es sich in Bankkonten, Immobilien und Statussymbolen. Schon Kain baute auf seiner Flucht vor Gott zuerst eine Stadt (1Mose 4,17), weil er Schutz suchte1). Der Glaube an den Besitz als Inbegriff von Sicherheit (und damit Lebensqualität) ist eine der größten Lügen, mit denen der Teufel die Menschen verführt.

Wie sehr gibt dein Besitz dir Sicherheit und wie sehr findest du Schutz und Bedeutung in Gott?


Wer sich auf krummen Wegen allerlei kostbares Gut auf Kosten wehrloser Dritter ergaunert2), der ist nicht nur eine verblendete Seele, sondern auch ein schlechtes Vorbild für junge Leute, die aus einem (hoffentlich) nicht auf Gelderwerb ausgerichteten, frommen Elternhaus stammen. Täuschen wir uns als Eltern nicht: Für uns mag der mit Goldkettchen behängte Gangster-Rapper oder das silikonbusige blonde Flittchen mit dem diamantenbesetzten Handy, das von Party zu Party jettet, eine Lachnummer sein. Wir durchschauen die Kurzatmigkeit ihres Lebensentwurfs, aber für unsere Kinder können solche Menschen schnell zu Idolen werden.

Hast du schon einen Plan, wie du mit deinen Kindern über dieses Thema reden willst?



1)
Und er gab ihr den Namen seines Erstgeborenen, um seinem Wunsch nach Bedeutung nachzukommen. Auch beim Turmbau zu Babel finden sich diese beiden Ansätze nach Sicherheit und Bedeutung: Sicherheit durch die Menge der Menschen (anstelle der von Gott in 1Mose 9,1 geforderten Zerstreuung über die ganze Erde) und Bedeutung durch den Bau des Turms („so wollen wir uns einen Namen machen“ 1Mose 11,4).
2)
Und er ist vor Gott auch dann ein Ganove, wenn er in einem Land lebt, das ihn für seine Machenschaften strafrechtlich nicht zur Verantwortung zieht!