3,6 Nein1), ich, der HERR, ich habe mich nicht geändert; aber ihr, Söhne Jakob, ihr habt nicht aufgehört.

Israel, dachte, Gott wäre über die Jahrhunderte hinweg irgendwie anders geworden, aber dem stellt der HERR sein autoritatives ich habe mich nicht geändert entgegen. Gott ist unveränderlich in seiner Liebe und seiner Heiligkeit2) (vgl. Jakobus 1,17; Psalm 102,26-28; Hebräer 13,8). Er geht mit uns um, wie zur Zeit Maleachis mit den Israeliten. Niemand muss Angst haben, dass Gott gestern gnädig war und es heute nicht mehr ist.
Bei der Übersetzung ihr habt nicht aufgehört stellt sich die Frage: womit? Zwei Möglichkeiten stehen im Raum. Entweder übersetzt man „ich habe mich nicht geändert und ihr […] habt <deshalb> nicht aufgehört“ zu existieren, d.h. weil Gott sein Volk immer noch liebt, deshalb gibt es sie noch. Oder man übersetzt „ich habe mich nicht geändert, aberihr […] habt nicht aufgehört“ zu sündigen, d.h. Gott ist immer noch ein heiliger Gott, aber das hat Israel nicht davon abgehalten immer weiter zu sündigen. Die erste Möglichkeit passt gut zum Anfang von Maleachi, die zweite vielleicht ein bisschen besserzum nächsten Vers. Wie Gott sich, so sind leider auch die Söhne Jakobs sich selbst treu geblieben: Gott in Liebe, sie in Untreue.


1)
O. Wahrlich.