2,6 Zuverlässige Weisung1) war in seinem Mund, und Unrecht fand sich nicht auf seinen Lippen. In Frieden und Geradheit lebte2) er mit mir, und viele brachte er zur Umkehr von Schuld.

Jetzt sehen wir, was der ideale Priester der Vergangenheit richtig gemacht hat. Er wirkt als kompetenter Lehrer, führt durch sein Vorbild und eifert um die geistliche Reife des Volkes.
Den Priestern war die Aufgabe übertragen, das Volk über „die Ordnungen, die der HERR durch Mose […] geredet hat“, zu belehren (3Mose 10,11; 5Mose 33,10) und das Volk sollte sich dem Schiedsspruch der Richter und3) der Lehre der Priester unterwerfen (5Mose 17,8-114)). In ihrem Mund sollte sich zuverlässige Weisung befinden und kein Unrecht, d.h. sie durften das Gesetz Gottes nicht falsch lehren und mussten in der Lage sein, seine Gebote und Prinzipien richtig auf den Alltag anzuwenden. Sie sollten unter keinen Umständen das Gesetz Gottes verfälschen. Als treue Vermittler göttlicher Wahrheit durften sie weder Bestechungsgeschenke annehmen noch das Recht des Armen oder Fremden beugen (2Mose 23,6.8.9).
Der Lebenswandel der früheren Priester war von Frieden und Geradheit geprägt. Sie waren ihrem HERRN nahe, erfuhren seinen Segen und respektierten seine Gebote. Sie waren das Modell, an dem das Volk sich ein Vorbild nehmen konnte. Ihr Leben zusammen mit ihrer Lehre offenbarte Schuld und brachte viele zur Umkehr. Sie waren Gottes Boten, die dafür sorgten, dass Israel ein heiliges Volk wurde, das Gottes Gebote kannte und in einer lebendigen Bundesbeziehung zum HERRN der Heerscharen stand.


1)
O. Gesetz der Wahrheit (o. Zuverlässigkeit, Integrität), d.h. ein Urteil oder eine Lehre, das inhaltlich mit dem Gesetz Gottes übereinstimmte.
2)
W. ging
3)
Die beiden Richter und Priester bilden eine Einheit.
4)
… Wenn von den Streitsachen in deinen Toren eine Rechtssache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtsanspruch und Rechtsanspruch, zwischen Körperverletzungund Körperverletzung für dich zu schwierig ist zum Urteil, dann sollst du dich aufmachen und an die Stätte hinaufziehen, die der HERR, dein Gott, erwählen wird. Und du sollst zu den Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den Urteilsspruch verkünden. Und du sollst dem Spruch gemäß handeln, den sie dir verkünden werden von jener Stätte aus, die der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu handeln, was sie dich lehren werden. Dem Gesetz gemäß, das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkünden werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, dass er nicht auf den Priester hört, der dasteht, um dort den Dienst des HERRN, deines Gottes, zu verrichten, oder auf den Richter: dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel wegschaffen. Und das ganze Volk soll es hören. Und sie sollen sich fürchten und nicht mehr vermessen handeln …