2,4 So werdet ihr erkennen, dass ich dieses Gebot zu euch gesandt habe, damit mein Bund mit Levi1) gültig bleibe, spricht der HERR der Heerscharen.

Bei dem Gebot handelt es sich wie schon in Maleachi 2,1.2 um das Gebot, Gott zu ehren. Indem Gott selbst auf die Missachtung dieses Gebotes mit Fluch und Vernichtung reagiert, bezweckt er, dass sein Bund mit Levi, dem Stamm, aus dem die Priester kamen, gültig bleibt.
Gott hatte den Stamm Levi für den Dienst am Heiligtum ausgesondert2) und wollte in besonderer Weise „selbst […] sein Erbteil“ sein (5Mose 10,8.9). Das Alte Testament beschreibt keine Einsetzung eines Bundes mit Levi3), auch wenn er hier und an anderer Stelle vorausgesetzt wird (Jeremia 33,20.21). Wir wissen zwar nicht wann, aber es muss einen Zeitpunkt gegeben haben, vielleicht rund um die Ereignisse von 2Mose 32,26-29, an dem Gott mit dem Stamm Levi einen Bund geschlossen hat, dessen Inhalt Mose am Ende seines Lebens so beschreibt: „Sie lehren Jakob deine Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar.“ (5Mose 33,10.11).
Diesen „Bund“, d.h. diesen Auftrag, hatten die Priester zur Zeit Maleachis verlassen.


1)
Wie Jakob für Israel stehen kann (Maleachi 1,2-5), so steht Levi als Stammvater für seine Nachkommen, die Priester. Hinzu kommt, dass in 5Mose (5Mose 17,18; 18,1; 21,5; 24,8; 27,9; 31,9) und anderen biblischen Büchern der Begriff „Levit“ ein Synonym für „Priester“ ist.
2)
Die Leviten gehören Gott anstelle der menschlichen Erstgeburt (4Mose 3,11-13).
3)
In 4Mose 18,19 wird bezüglich der Anteile der Priester am Opfer von einem „ewigen Salzbund“ gesprochen, der aber nicht mit dem „Bund mit Levi“ identisch ist. Dasselbe gilt für den „Bund des Friedens“ (4Mose 25,12), den Gott mit Pinhas und seinen Nachkommen schließt.