2,11 Juda hat treulos gehandelt, und ein Gräuel ist in Israel und in Jerusalem verübt worden; denn Juda hat das Heiligtum des HERRN entweiht, das er liebt, und hat die Tochter eines ausländischen Gottes geheiratet.
In Israel und in Jerusalem, d.h. überall im Land, findet ein Gräuel statt. In der Heiligen Stadt, wird das Heiligtum des HERRN1), das er liebt, entweiht.
Wie war es dazu gekommen und wie hat Juda treulos gehandelt? Das Problem heißt „Mischehen“. Unter den Einwohnern von Juda gab es solche, die die Tochter eines ausländischen Gottes geheiratet hatten. Israelitische Männer hatten heidnische Mädchen zur Frau genommen. Diese Frauen waren nicht wie Ruth zum Glauben an den HERRN gekommen, sondern brachten ihre fremden Riten mit2). Dabei hatte Gott ausdrücklich verboten, dass sein Volk sich mit den Kanaanitern verschwägert (2Mose 34,16; 5Mose 7,3), weil sie sein „heiliges Volk“ (5Mose 7,6) waren. Gott selbst hatte sie aus allen Völkern als Eigentumsvolk erwählt und ihr Auftrag bestand darin, fremde Altäre niederzureißen, Gedenksteine zu zer¬brechen, Ascherim umzuhauen und Götterbilder mit Feuer zu verbrennen (5Mose 7,5.6). Auf keinen Fall durften sie „den Göttern der Völker, die rings um […] sind, nachlaufen […] damit nicht der Zorn des HERRN[…] entbrennt“ (5Mose 6,15). Mischehen waren verboten, weil sie die Vorstufe zum Götzendienst darstellten3) (5Mose 7,4; vgl. Salomos Abstieg 1Könige 11,1-84)). Gott wusste um die damit verbundene Gefährdung! In 5Mose 18,9-11.13 heißt es deshalb: „Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Gräueln dieser Nationen gleichzutun. Es soll unter dir niemand gefunden werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen lässt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder Beschwörer oder Magier oder Bannsprecher oder Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt […] Du sollst dich ungeteilt an den HERRN deinen Gott halten.“
Trotz der Reformen unter Esra (Esra 9 und 10 nach 457 v.Chr.) und Nehemia (Nehemia 10,31; 13,1-3 etwa 444 v.Chr.) gab es zur Zeit von Maleachi bis hinauf zur Familie des Hohepriesters immer noch massive Probleme mit dem Thema „Mischehen“ (Nehemia 13,23-29).
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