4,15 Die Sonne und der Mond verfinstern sich, und die Sterne verlieren ihren Glanz. 4,16 Und der HERR brüllt aus Zion und lässt aus Jerusalem seine Stimme erschallen, und Himmel und Erde erbeben. Und der HERR ist eine Zuflucht für sein Volk und eine Feste für die Söhne Israel. 4,17 Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, euer Gott bin, der auf Zion wohnt, meinem heiligen Berg. Und Jerusalem wird heilig sein, und Fremde werden es nicht mehr durchziehen.

Nun kommt es für die Nationen zum Moment der Wahrheit. Wie schon in Joel 2,10 verfinstern sich Sonne, Mond und die Sterne. „Da wird kein Licht sein, die prächtigen (Gestirne) ziehen sich zusammen“, schreibt Sacharja1). Der Herr, der in Joel 2,11 vor dem Heer der Heuschrecken „her seine Stimme erschallen“ ließ, brüllt erneut. Diesmal aus Zion und aus Jerusalem, sodass Himmel und Erde erbeben.
Jesus spricht von denselben Phänomenen in Matthäus 24,29.30: „Aber gleich nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden. Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen am Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit großer Macht und Herrlichkeit2).“ (vgl. Markus 13,24.25)
Wenn man Sacharjas Beschreibung folgt, ist der HERR im wahrsten Sinn eine Zuflucht für sein Volk, weil er sich auf den Ölberg stellen, ihn spalten und so ein Tal entstehen lassen wird, in das die letzten Einwohner der schon eingenommenen Stadt Jerusalem fliehen können. (Sacharja 14,4.5).
Der Untergang der Nationen spielt sich zwischen Joel 4,16 und Vers 17 ab. Was in der Dunkelheit dieses Tages geschieht, wenn Gott eine Plage (Sacharja 14,12), Verwirrung (Sacharja 14,13) und das Schwert3), d.h. den Tod, (Offenbarung 19,21) schickt, bleibt unerwähnt.
Vielmehr wiederholt Joel, was er schon in Joel 2,27 geschrieben hat: Und ihr werdet erkennen, dass ich, der HERR, euer Gott bin. Der Tag des Gerichts ist der Tag, an dem Jerusalem ihren Gott (neu) erkennen wird. An diesem Tag wird Jerusalem zu neuer Blüte kommen, weil Gott auf Zion wohnt4)) und Jerusalem heiligspricht, indem er es „aufs neue erwählen“ wird (Sacharja 2,16).
Als Ausdruck seiner Einzigartigkeit, werden Fremde die Stadt nicht mehr durchziehen. Es kann sein, dass Joels Blick hier sehr weit geht und schon die heilige Stadt Jerusalem sieht, die identisch ist mit der verherrlichten Braut Christi (Hebräer 12,22; Offenbarung 21,9.10), und von der gesagt wird: „Und alles Gemeine wird nicht in sie hineinkommen, noch derjenige, der Gräuel und Lüge tut, sondern nur die, welche geschrieben sind im Buch des Lebens des Lammes.“ (Offenbarung 21,27)


1)
Sacharja 14,6
2)
Weitere wichtige Stellen zur Wiederkunft Christi: Sacharja 12,9-14; 14,3-5; 2Thessalonicher 1,7; Offenbarung 19,11-16.
3)
Es ist das „scharfe Schwert“, das aus dem Mund Christi (Offenbarung 19,15) kommt. Gott muss nicht „kämpfen“ es genügt ein Wort und weniger: Es genügt, dass er aufhört durch sein Wort die zu erhalten, die nur durch ihn überhaupt leben (Kolosser 1,16; Hebräer 1,3).
4)
Für mich beginnt hier das 1000jährige Reich (Offenbarung 20,4), in dem der Christus von Jerusalem aus ein Friedensreich aufbaut (Jesaja 2,2-4; Jeremia 3,17; Sacharja 2,14-16; Micha 4,1-3