4,13 Legt die Sichel an! Denn die Ernte ist reif. Kommt, stampft! Denn die Kelter ist voll, die Kelterkufen fließen über. Denn groß ist ihre Bosheit. 4,14 Scharen [über] Scharen im Tal der Entscheidung; denn nahe ist der Tag des HERRN im Tal der Entscheidung.

Nachdem die Nationen herbeigerufen worden sind, werden sie jetzt „geerntet“. Die Sichel und die Kelter sind Werkzeuge der Ernte zum Abschneiden von Getreide und zum Auspressen von Weintrauben. Und Gott gibt den Befehl: Legt die Sichel an! Stampft! Warum? Weil ihre Bosheit groß ist. Dem Aufruf gegen Jerusalem waren Scharen über Scharen gefolgt. Das Tal der Entscheidung quillt vor Menschen über. Diese Gelegenheit will kein Feind verpassen. Jesaja beschreibt (vielleicht) dieselbe Szene so: „Horch! Getümmel auf den Bergen wie von einem großen Volk! Hoch! Getöse von Königreichen, von versammelten Nationen! Der HERR der Heerscharen mustert ein Kriegsheer. Aus fernem Land kommen sie, vom Ende des Himmels - der HERR mit den Werkzeugen seiner Verwünschung, um das ganze Land zugrunde zu richten. Heult, denn nahe ist der Tag des HERRN! Er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen.“ (Jesaja 13,4-6). Waren in Joel 2,24 die Kelterkufen als Zeichen des Segens von süßem Wein und Öl übergeflossen, so fließen sie jetzt wegen der Menge der Feinde von Bosheit über.
Der Apostel Johannes greift die Szene in Offenbarung 14 aus himmlischer Perspektive auf, wenn er den Menschensohn seine Sichel auf die Erde werfen lässt und der Engel des Feuers dem Engel der Ernte zuruft: „Schicke deine scharfe Sichel und lies die Trauben des Weinstocks der Erde […] Und der Engel warf seine Sichel auf die Erde und las den Weinstock der Erde ab und warf (die Trauben) in die große Kelter des Grimmes Gottes. Und die Kelter wurde außerhalb der Stadt getreten, und Blut ging aus der Kelter hervor bis an die Zügel der Pferde, tausendsechshundert Stadien weit.“ (Offenbarung 14,18b-20).