2,24 Und die Tennen1) werden voll Getreide sein und die Kelterkufen2) überfließen von süßem Wein und Öl. 2,25 Und ich werde euch die Jahre erstatten, die die Heuschrecke, der Abfresser und der Vertilger und der Nager gefressen haben, mein großes Heer, das ich gegen euch gesandt habe. 2,26 Und ihr werdet genug essen und satt werden und werdet den Namen des HERRN, eures Gottes, loben, der Wunderbares an euch getan hat. Und mein Volk soll nie mehr zuschanden werden.

Der antithetische Vergleich zu Joel 1,2-20 wird fortgesetzt. Heulten in Joel 1,8 die Weinsäufer über den Mangel an süßem Wein, so verheißt Joel ihnen jetzt Kelterkufen, die überfließen. Die Heuschrecken waren Gottes großes Heer (vgl. Joel 2,11) und Heuschrecke, Abfresser, Vertilger und Nager (vgl. Joel 1,4) wurden tatsächlich vom HERRN gegen sein Volk gesandt, aber vor ihnen liegt eine Zeit des Überflusses, wenn Gott selbst die Jahre der Katastrophe erstatten wird3). Jahrelang waren in ihrem Land nur die Heuschrecken satt geworden, jetzt würden sie selbst genug essen und satt werden.
Sattheit, Gotteslob und Sicherheit werden das Leben des Volkes prägen, wenn sie ihren Gott nicht verlassen. Und das wird sie eine wichtige Lektion lehren:


1)
Der Ort, wo man das Getreide gedroschen hat, um die Spreu vom Korn zu trennen. In Israel wurde die Arbeit von Ochsen übernommen (5Mose 25,4). Zumeist ein erhöhter Platz, sodass der Wind die leichte Spreu beim Worfeln wegwehen konnte. http://de.wikipedia.org/wiki/Windsichten
2)
Wahrscheinlich die Auffangbehälter, in die das frisch gepresste Öl und der frisch gepresste Traubensaft aus den steinernen Mulden, in denen sie gestampft wurden (= Kelter), hineinfloss.
3)
Gott hatte nicht nur ein Jahr Heuschrecken geschickt, sondern mehrere Jahre hintereinander. Ein Heuschreckenschwarm ist noch kein Zeichen, aber Probleme, die sich einfach nicht lösen lassen, können es anscheinend schon sein!